Die COBALT-Eröffnungskonferenz hatte zum Ziel, die Debatte und den Austausch sowie die Entwicklung von Netzwerken und Partnerschaften zwischen den verschiedenen Handlungsträgern für ein nachhaltiges Rohstoffmanagement in der EU zu initiieren und zu stärken. Teilnehmer aus Industrie und Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Geologischem Dienst und Wissenschaft sowie Entscheidungsträger auf regionaler, nationaler und EU-Ebene aus 15 Ländern nahmen an dem offenen Dialog Teil und förderten so das gegenseitige Verständnis im Hinblick auf Herausforderungen und Chancen eines nachhaltigen Rohstoffmanagements in Europa.
Die Abhängigkeit der europäischen Wirtschaft von Rohstoffimporten sowie die damit einhergehenden sozialen und Umweltauswirkungen werden in der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) Rohstoffe thematisiert. Umweltkommissar Janez Potocnik wies in seiner Eröffnungsrede per Videobotschaft Bezug darauf hin, dass Europas starke industrielle Basis als nachhaltiger Motor für Wohlstand und Arbeitsplätz in dieser Ära zunehmender Ressourcenknappheiten wesentlich von unserer Fähigkeit abhängt, Ressourceneffizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette umzusetzen.
In diesem Zusammenhang sah es Dr. André Martinuzzi, Koordinator des COBALT-Projektes am Institut für Nachhaltigkeitsmanagement der Wirtschaftsuniversität Wien als erforderlich an, eine breitere gesellschaftliche Perspektive in der politischen Debatte zu nachhaltigem Rohstoffmanagement einzunehmen: “(i) Lebenszyklus-Ansätze, die Produktions- und Konsumsysteme einbeziehen; und (ii) über die Versorgungssicherheit hinaus auch die grundlegenden Aspekte der ökologischen Grenzen des Planeten mitzudenken.”
Die Eröffnungskonferenz diente als Plattform, um gemeinsame und unterschiedliche Perspektiven zu nachhaltigem Rohstoffmanagement zu teilen. Außerdem ging es um die Entwicklung von:
- potentiellen Lösungsvorschlägen innerhalb der Wertschöpfungskette, von der Gewinnung über die Nutzung bis hin zum Recycling nach Ablauf der Lebensdauer des Produktes
- unterstützenden Strategien für Industrie und Zivilgesellschaft in ihrem Vorhaben:
- den neuen Herausforderungen komplex verwobener Wertschöpfungsketten sowie einer sich verändernden Rohstoffnachfrage zu begegnen
- adäquate Antworten auf die sozialen und ökologischen Bedürfnisse des Rohstoffmanagements zu finden
Zu diesen Themen fanden zwei Arbeitsgruppen-Workshops statt.
Die erste Arbeitsgruppe unter dem Titel: "Erarbeitung von Herausforderungen des Rohstoffmanagements für EU- Gesetzgebung, Gesellschaft und Wirtschaft", diskutierte mögliche Maßnahmen in einer Reihe von EIP Strategic Implementation Plan- Handlungsfeldern.
Die Arbeit der zweiten Gruppe: "Chancen und Best Practice: Nachhaltiges Rohstoffmanagement anhand der Wertschöpfungskette" umfasste eine Einführung in die potentiellen (zukünftigen) Chancen des Rohstoffmanagements, welche im Rahmen der Wertschöpfungskette entstehen, sowie eine Präsentation und Diskussion von vier best-practice-Beispielen von Unternehmen und private-public-partnerships.
Der Stärkung einer Kreislaufwirtschaft durch geschlossene Stoffkreisläufe, verbessertes Recycling, Förderung von Urban Mining sowie der Substitution schädlicher und knapper Rohstoffe fällt im Rahmen der Aktivitäten unter der EIP große Bedeutung zu.
Im Laufe der Konferenz etablierten die Teilnehmenden gemeinsam vor allem Kreislaufwirtschaft als ein wichtiges Thema für zukünftiges Handeln. Während die Verwendung sekundärer Rohstoffe mit Hilfe von Recycling und Urban Mining bereits mittelfristig umsetzbar erscheint, bedarf es hinsichtlich der Frage planetarer Grenzen und der Notwendigkeit eines verringerten primären Rohstoffbedarfs längerfristiger angelegter Debatten.
Die COBALT- Eröffnungskonferenz war ein erster Schritt zur Schaffung eines offenen und kontinuierilchen Dialogs zwischen den verschiedenen Stakeholdern. Auf Basis der Befunde aus der Eröffnungskonferenz hat sich eine Arbeitsgruppe zu einer COBALT-Deklaration gebildet. Diese widmet sich nun weiterhin dem Vorhaben, wichtige Perspektiven zusammenzuführen und in den Stakeholder-Prozess einzubringen, um auf diese Weise die bestehende EU-Rohstoffpolitik weiterentwickeln zu helfen.
Für weitere Informationen zu Aktivitäten und Veranstaltungen von COBALT besuchen Sie bitte die COBALT-Projektwebsite.
Das COBALT- Projekt wird gefördert von der GD Forschung innerhalb des Siebten Rahmenprogrammes (RP7) der Europäischen Kommission und hat eine Laufzeit von 2013 bis 2015.