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4. EU Blue Parks Community Workshop

© Gregory Fuchs, 2025

4. EU Blue Parks Community Workshop

Strenger Schutz in europäischen Gewässern: was er für Mensch und Natur bedeutet

Veranstaltung
Datum
Ort
Brüssel, Belgien

Am 6. März 2025 fand in Brüssel im Rahmen der European Ocean Days der vierte EU Blue Parks Community Workshop statt. Dieses Treffen brachte Meeresnaturschutzexpertinnen und -experten zusammen, darunter Forschende, politische Entscheidungsträger:innen, MPA-Manager:innen, Naturschutzpraktiker:innen und weitere Akteure, um die Transformation hin zu 10 % strenger Schutzgebiete in den europäischen Meeren zu diskutieren. Der Workshop wurde vom Ecologic Institut im Rahmen seiner Rolle in der Mission Ocean & Waters Implementation Support Platform co-organisiert, um die Wiederherstellung der Meeresgesundheit und den Schutz mariner Gebiete in der EU zu stärken. 

Die EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 sieht vor, dass 30 % der EU-Meeresgebiete unter Schutz gestellt werden, davon 10 % unter strengem Schutz. Die Mission Ocean & Waters treibt Maßnahmen voran, um wirksame Schutzbemühungen auszuweiten und die Zusammenarbeit zwischen europäischen und regionalen Akteuren zu fördern.

Als integraler Bestandteil der EU Mission Implementation Support spielt das Ecologic Institut eine zentrale Rolle bei der Koordination der EU Blue Parks Community. Diese Plattform bringt nationale und regionale Behörden der EU-Mitgliedstaaten, europäische Meeresnetzwerke, Interessengruppen sowie Forschungs- und Innovationsprojekte zusammen. Ziel ist es, Herausforderungen zu identifizieren und anzugehen, Werkzeuge, Lösungen und bewährte Verfahren auszutauschen sowie innovative Ansätze für den Meeresnaturschutz und die Wiederherstellung von marinen Lebensräumen voranzubringen. Die Community trifft sich halbjährlich zu persönlichen und virtuellen Workshops.

Zentrale Ergebnisse des Workshops

Der Workshop konzentrierte sich auf den Übergang zu 10 % strengem Meeresschutz und betonte dessen ökologische und sozioökonomische Vorteile, insbesondere für die Biodiversität, die Fischerei und küstennahe Gemeinschaften.

In den Vorträgen und Diskussionen wurden folgende Schwerpunkte hervorgehoben:

  • Sozio-ökonomische Vorteile nutzen, um politische Verpflichtungen zu stärken: Gut verwaltete, insbesondere streng geschützte MPAs bieten greifbare sozio-ökonomische Vorteile, etwa durch Spillover-Effekte für die Fischerei, die Förderung eines nachhaltigen Tourismus und die Stärkung lokaler Wirtschaften. Trotz dieser evidenzbasierten Vorteile fehlt es jedoch an politischem Engagement, um die Ziele für 2030 zu erreichen. Ein beschleunigter Fortschritt erfordert, dass Regierungen diese Erkenntnisse in politische Entscheidungen umsetzen, klare Fahrpläne entwickeln und eine bessere sektorübergreifende Koordination sicherstellen. Durch die Betonung wirtschaftlicher und gemeinschaftlicher Vorteile können Schutzmaßnahmen breitere politische und gesellschaftliche Unterstützung gewinnen.
  • Von "Papierparks" zu wirksamen MPAs: Viele bestehende MPAs leiden unter mangelnder Durchsetzung und unzureichendem Management. Strenger Schutz muss in starke Governance-Strukturen eingebettet werden, mit angemessener Überwachung, Durchsetzungsfähigkeit und finanzieller Unterstützung, um messbare Naturschutzwirkungen zu erzielen.
  • Strengen Schutz mit Klimaresilienz und Wiederherstellungsmaßnahmen verknüpfen: MPAs können als Klimarefugien dienen, indem sie kritische Lebensräume schützen, müssen jedoch anpassungsfähig gemanagt werden, um auf klimatische Veränderungen zu reagieren. Eine bessere Vernetzung und flexible Schutzplanung wurden als Schlüsselprioritäten hervorgehoben.
  • Stärkung der Beteiligung von Interessengruppen und lokaler Akzeptanz: Strenge Schutzmaßnahmen sind nur dann erfolgreich, wenn küstennahe Gemeinschaften, Fischereibetreiber, der Tourismussektor und Offshore-Industrien frühzeitig in den Planungsprozess einbezogen werden. Bewährte Verfahren zeigen, dass vertrauensbildende Maßnahmen und partizipative Governance zu stärkerer Einhaltung und langfristigem Erfolg führen.
  • Ein zentraler Programmpunkt des Workshops war eine Podiumsdiskussion, die sich auf die operativen Realitäten der Umsetzung strenger MPAs konzentrierte.

Als wichtiger Partner der Mission Ocean & Waters Implementation Support Platform fördert das Ecologic Institut aktiv den Dialog zwischen politischen Entscheidungsträger:innen, MPA-Manager:innen und der Forschungsgemeinschaft, um Fortschritte bei den EU-Zielen für den Meeresschutz zu erzielen. Durch die EU Blue Parks Community unterstützen wir evidenzbasierte Diskussionen, ermöglichen essenzielle Zusammenarbeit und Wissenstransfer und liefern technische sowie strategische Impulse, um die Governance und das Management von MPAs zu stärken. Dadurch tragen wir zur Entwicklung effektiverer und widerstandsfähigerer Schutzgebietsnetzwerke in Europa bei.

Die Präsentationsfolien sind auf dem Mission Ocean and Waters-Serviceportal verfügbar, und der vollständige Workshop-Bericht mit zentralen Erkenntnissen, Fallstudien und Empfehlungen wird in Kürze veröffentlicht.

Der nächste EU Blue Parks Community Workshop ist für später im Jahr 2025 geplant – Updates werden über das EU Mission Ocean & Waters-Portal geteilt.

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veranstaltet von
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Datum
Ort
Brüssel, Belgien
Sprache
Englisch
Projekt
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