Direkt zum Inhalt

Herausforderungen für den internationalen Klimaschutz im Zeichen der globalen Dreifachkrise

Herausforderungen für den internationalen Klimaschutz im Zeichen der globalen Dreifachkrise

Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung

Projekt
Dauer
-

Wie der Bericht des UN-Umweltprogramms „Frieden schließen mit der Natur“ (2021) eindrücklich zeigt, hat die Menschheit die natürlichen Lebensräume unseres Planeten aus dem Gleichgewicht gebracht. Dadurch sieht sich die Welt mit mehreren Herausforderungen konfrontiert: Die menschengemachte Klimakrise, der Verlust an Biodiversität und die zunehmende Umweltverschmutzung bilden die miteinander verwobene, globale Dreifachkrise. Jede dieser Krisen stellt bereits für sich allein eine ernsthafte Bedrohung für die Zukunft unseres Planeten dar – doch ihre Verflechtungen verstärken die negativen Auswirkungen gegenseitig.

Steigende Temperaturen, Extremwetterereignisse und verschmutzte Lebensräume beschleunigen den Verlust von Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig beeinträchtigt der Biodiversitätsverlust wiederum die Fähigkeit von Ökosystemen, Schadstoffe zu filtern und den Klimawandel abzumildern. Ein Teufelskreis, der sich auch in den Lösungsansätzen widerspiegelt: Was einen positiven Effekt für einen Bereich bedeutet, kann ungewollte Nebenwirkungen für den anderen Bereich haben. Ein anschauliches Beispiel ist der Bau von Staudämmen: Während diese Maßnahme zur Senkung der CO₂-Emissionen beitragen kann, zerstört sie zugleich Lebensräume und schädigt damit die Biodiversität. Solche Beispiele verdeutlichen, dass Einzelmaßnahmen oft nicht ausreichen, sondern ein ganzheitlicher Lösungsansatz gefragt ist.

Das Forschungsvorhaben untersucht die Notwendigkeit von integrierten Strategien, um eine nachhaltige Entwicklung sicherstellen und die Lebensgrundlagen bewahren zu können. Im Fokus des Projektes steht die Analyse der Herausforderungen und Wechselwirkungen zwischen den drei Krisenfeldern und die Frage, wie Maßnahmen gestaltet werden können, die Synergien zwischen Klimaschutz, Biodiversitätserhalt und der Reduktion von Umweltverschmutzung schaffen. Dabei kommen noch mehr Krisen hinzu, z. B. Landdegradation und Nahrungssicherheit. 

Die Sustainable Development Goals (SDGs) und das Pariser Klimaabkommen als zentraler Rahmen für das Vorhaben. Besonders vielversprechend sind naturbasierte Lösungen (Nature-based Solutions, NBS), die nicht nur die Biodiversität schützen, sondern gleichzeitig die Auswirkungen des Klimawandels abmildern können. Ergänzend dazu spielen ressourcenschonende Wirtschaftskonzepte wie die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) eine Schlüsselrolle, um den Ressourcenverbrauch zu verringern und die Umweltverschmutzung einzudämmen.

Die Bewältigung der verschiedenen Krisen erfordert die Zusammenarbeit einer Vielzahl von Akteuren – von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen über Bündnisse wie G7 und G20 bis hin zur nationalen und regionalen Ebene. Dieses Projekt analysiert exemplarisch, wie sich Positionen und Entwicklungen in ausgewählten Ländern gestalten und wie diese zu ehrgeizigen und synergetischen Lösungsansätzen beitragen können. Das übergeordnete Ziel ist es, die Verhandlungsposition Deutschlands und der EU auf internationaler Ebene zu stärken und damit aktiv zur Bewältigung der verschiedenen Krisen beizutragen.

Nicht gegen, sondern mit der Natur: Ein ganzeitlicher Ansatz für nachhaltige Lösungen zur Bewältigung der Dreichfachkrise

Kontakt

Doris Knoblauch
Co-Coordinator Plastics
Coordinator Urban & Spatial Governance
Senior Fellow