Maßnahmen zur Erhöhung des Wasserrückhalts in der Landschaft
- Publikation
- Zitiervorschlag
Stein, U., Schritt, H., Uschan, T., & Reineke, J. (2024). Maßnahmen zur Erhöhung des Wasserrückhalts in der Landschaft. Wasserwirtschaft, 5, 36-41. http://doi.org/10.1007/s35147-024-2335-7
Durch den zunehmenden Klimawandel ist die Bedeutung von effektiver Wasserretention in Landschaften stark angestiegen. Dr. Ulf Stein und Hannes Schritt vom Ecologic Institut haben zusammen mit ihren Kolleg:innen diese drängende Problematik in ihrer neuesten Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Wasserwirtschaft adressiert. Ihre umfassende Studie, ein Teil des vom Umweltbundesamt (UBA) beauftragten WADKlim-Projekts, umfasst 69 innovative Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhalts in der Landschaft, die dazu beitragen, die Folgen extremer Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren zu mildern.
Wichtige Maßnahmen und Erkenntnisse
Die Studie hebt verschiedene praktische Strategien hervor, die aus dem Wassermanagement, der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft in Deutschland stammen. Diese zielen darauf ab, die Wasserbilanz der Landschaft zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme zu stärken. Unter den identifizierten Maßnahmen stechen mehrere durch ihre Wirksamkeit und Kosteneffizienz hervor, beispielsweise angepasste Pflanzenauswahl und Fruchtfolge, die Etablierung von Pufferstreifen an Feldrändern oder Sediment-Rückhaltebecken.
Diese Maßnahmen verbessern nicht nur die Wasserretention, sondern bieten auch mehrere Vorteile, wie Hochwasserschutz, Dürre-Resilienz und verbesserte Biodiversität. Die Studie unterstreicht das Potenzial dieser Maßnahmen, signifikante Umweltvorteile mit relativ geringen finanziellen Investitionen und kurzen Implementierungszeiträumen zu verbinden. Beispielsweise können Maßnahmen wie Pufferstreifen und angepasste Fruchtfolgen schnell umgesetzt werden und zeigen innerhalb kurzer Zeit positive Effekte.
Weiterführende Implikationen und Empfehlungen
Ulf Stein, Hannes Schritt und ihre Kolleg:innen haben einen hilfreichen "Werkzeugkasten" für das Umweltmanagement und die Planung erstellt. Die Forschung betont die Notwendigkeit integrierter Ansätze zur Wasserretention in ländlichen und städtischen Gebieten und hebt hervor, dass Entscheidungen lokal getroffen werden müssen, mit Zusammenarbeit aller Stakeholder. Idealerweise sollten einzelne Maßnahmen in ein umfassendes räumliches Konzept integriert werden, wie beispielsweise das Konzept der "Schwamm-Landschaften". Der Artikel weist letztlich darauf hin, dass zukünftige Forschung Schnittstellen mit bestehenden Plänen, wie der Wasserrahmenrichtlinie oder der Hochwasserrichtlinie identifizieren sollte und potenzielle Implementierungshürden aufzeigen muss.
Für detailliertere Einblicke und Zugang zum vollständigen Maßnahmenkatalog besuchen Sie die UBA-Website.