Modelle für die Belohnung von Carbon Farming?
- Präsentation
- Datum
-
- Ort
- online and Copenhagen, Dänemark
- Vortrag
-
Julia Bognar (IEEP)
Der neue Bericht des EU-Klimarats empfiehlt ein Reduktionsziel für Treibhausgasemissionen von 90–95 Prozent bis 2040, was eine sehr beträchtliche Verringerung ist. Die EU hat zahlreiche Reformen bis 2030 verabschiedet, aber keine davon betrifft den Agrarsektor. Es stellt sich also die Frage, was die nächsten Schritte für die Landwirtschaft bis 2040 sind. Welchen Beitrag sollte ein solch großer Sektor leisten? Am 13. November 2023 gingen Hugh McDonald und Julia Bognar (IEEP) diesen Fragen nach und suchten nach Antworten.
Als Grundlage dafür präsentierten sie die Ergebnisse ihres vor Kurzem veröffentlichten Berichts "Pricing Agricultural Emissions and Rewarding Climate Action in the Agri-food Value Chain" (Deutsch: "Bepreisung von landwirtschaftlichen Emissionen und Belohnung von Klimaschutzmaßnahmen in der Wertschöpfungskette der Landwirtschaft") vor der Generaldirektion Klimapolitik. Der vom Ecologic Institut, IEEP und Trinomics veröffentlichte Bericht untersucht, wie ein Emissionsshandelsystem (Englisch: Emissions Trading System, ETS) die Treibhausgasemissionen aus landschaftlichen Aktivitäten bepreisen könnte und wie dies damit einhergehen kann, dass Landwirt:innen und Landbesitzer:innen finanzielle Anreize geboten werden, den Kohlenstoffabbau auf dem Land durchzuführen.
Das Ecologic Institut leitete den zweiten Teil der Studie mit folgenden inhaltlichen Schwerpunkten:
- Potenzielle Nachfrage nach LULUCF-Kohlenstoffabbau: Zusammenfassung der AgETS-Optionen, an die der Abbau gekoppelt werden könnte
- Potenzielles Angebot an LULUCF-Kohlenstoffabbau: Optionen und Herausforderungen für den Einsatz von Carbon Farming in der EU
- Übergreifende Gestaltungsaspekte einer AgETS+Abbau-Politik
- Modelle zum Kohlenstoffabbau für die Verknüpfung mit einem AgERS: Beschreibung und Bewertung
- Schlussfolgerungen und Fragen für weitere Forschung
Hugh McDonald erläuterte die daraus resultierenden Schlussfolgerungen:
- LULUCF-Kohlenstoffabbau wird für die Erreichung der Klimaziele von zentraler Bedeutung sein – kann aber eine rasche Emissionsreduzierung in allen Sektoren nicht ersetzen
- Die Art des LULUCF-Abbaus stellt eine Herausforderung für die Einbeziehung in ein AgETS dar, insbesondere im Hinblick darauf, dass LULUCF-Abbau und AgETS-Emissionsreduktionen und die Abschreckung von Emissionsreduktionen nicht gleichwertig sind
- Die Gestaltung der Politik, einschließlich des CRCF (Englisch: Carbon Removal Certification Framework), kann einige Herausforderungen bewältigen
- Die verschiedenen Modelle für Abbaustrategien, die in dieser Studie untersucht wurden, weisen unterschiedliche Stärken und Schwächen auf, was bedeutet, dass es keine einzelne "beste Lösung" gibt
- Für unterschiedliche Arten des Abbaus können und müssen andere Strategiemodelle gelten
- Auch die zeitliche Abfolge der Strategiemodelle sollten in Betracht gezogen werden
- AgETS+Abbau-Politik muss als Teil eines umfassenden systemischen Wandels betrachtet werden, um den Agrar- und Landsektor sowie unser Lebensmittelsystem bestmöglich auf Nachhaltigkeit umzustellen