Die Fläche des Meeres in der kanadischen Arktis entspricht über 40 % der Fläche der Landmasse Kanadas. Die marine Arktis in Kanada umfasst vielfältige Landschaften, biologische Vielfalt und Lebensräume und ist mit verschiedenen wirtschaftlichen Aktivitäten wie Fischerei, Schifffahrt sowie Öl- und Gasexploration und -ausbeutung verbunden. In den arktischen Gebieten Kanadas leben mehr als 130.000 Menschen. Fast die Hälfte davon sind indigene Völker der Inuit Nunangat, die einen bedeutenden Teil der kanadischen Küstenlinie bewohnen, sowie First Nations und Métis. Viele von ihnen können ihre Herkunft aus der Region seit Menschengedenken zurückverfolgen. Die indigenen Küstengemeinschaften sind auf die arktischen Gewässer angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, einschließlich Fischerei und Transport. Die kanadische Arktis ist riesig, und verschiedene Verwaltungsorgane für die verschiedenen Regionen verantwortlich. Dies und der beschleunigte Rückgang des Meereises im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung haben wichtige Auswirkungen auf die Verwaltung der Region.

Dieser Bericht enthält eine von sechs Fallstudien des ArkMPA-Projekts, darunter fünf über meerespolitische Maßnahmen in Anrainerstaaten des Arktischen Ozeans und einen übergreifenden regionalen Bericht.

Die vorliegende Fallstudie gibt einen Überblick über die kanadische Meeresumwelt der Arktis in Bezug auf:

1. den Zustand und den Status der Ökosysteme und ihrer Biodiversität;
2. die Einflussfaktoren und die damit verbundenen Belastungen, die sich auf die Gesundheit der Meeresökosysteme auswirken, sowie
3. die bestehenden Maßnahmen zum Schutz der Meeresumwelt, insbesondere durch Meeresschutzgebiete.

Die indigenen Völker sind sowohl von den Veränderungen des Ökosystems als auch von der kanadischen Meerespolitik stark betroffen. Diese Fallstudie enthält einige Aussagen im jeweiligen Kontext und bietet einen separaten Abschnitt mit zusätzlichen Details.