Der Emissionshandel ist das zentrale Instrument der Europäischen Union zur Bekämpfung des Klimawandels und soll Treibhausgase kosteneffizient reduzieren. Dabei hat der Emissionshandel seine Wirksamkeit gezeigt: Der steigende CO2-Preis hat die Emissionen insbesondere im Energiesektor deutlich verringert.
Aktuell deckt der EU-Emissionshandel die Energieerzeugung, energieintensive Industrien und den Flugverkehr innerhalb Europas ab. Da die EU sich deutlich ambitioniertere Klimaziele für 2030 gesteckt hat, rücken aber auch andere Sektoren wie Gebäude und Verkehr in den Blick. Der Emissionshandel als Instrument könnte auch in diesen Sektoren zur Emissionsminderung beitragen. Um die Auswirkungen einer Ausweitung des Emissionshandels auf Verkehr und Gebäude zu verstehen, bedarf es einer fundierten sektor- und länderübergreifenden Analyse. Im Vordergrund stehen vor allem ökonomische Analysen und Folgenabschätzungen – im Hinblick auf die mögliche Minderungswirkung, aber auch auf die Wirkungen auf Einkommensverteilung und Wettbewerbsfähigkeit.
Zusammen mit den Partnern ICF, eclareon, Enerdata, Fraunhofer Institut, Carmbridge Econometrics, CITEPA und Milieu untersucht das Ecologic Institut die allgemeinen Optionen, um den Emissionshandel auf Verkehr und Gebäude auszuweiten – sei es durch eine Ausweitung des bestehenden EU-Emissionshandels oder die Einführung eines eigenständigen Systems. Das Konsortium legt eine umfassende Datenanalyse vor und präsentiert die generelle Architektur für eine mögliche Erweiterung des Emissionshandels. Zusätzlich untersucht das Projekt die Wirkungen auf die Effort Sharing Regulation, den bestehenden EU-Emissionshandel und auf den EU-Haushalt. Ein letzter Schritt analysiert die mögliche Einbeziehung aller fossiler Emissionen in den Emissionshandel.
Das Ecologic Institut untersucht dabei, in welchem Umfang Verkehr und Gebäude schon durch den bestehenden EU-Emissionshandel betroffen sind, bspw. durch Fernwärmenetze und Elektromobilität. Ferner trägt das Ecologic Institut Fallstudien bei zu außereuropäischen Emissionshandelssystemen, die Verkehr und/oder Gebäude abdecken (darunter Kalifornien, Neuseeland und Tokyo). Des Weiteren erstellt das Ecologic Institut Analysen darüber, welche preisbasierte Instrumente schon jetzt in ausgewählten Mitgliedsstaaten der EU zur Anwendung kommen. Schließlich untersucht das Ecologic Institut, wie sich die Ausweitung des Emissionshandels auf die Wettbewerbsfähigkeit und auf das bestehende klimapolitische Instrumentarium der EU auswirken würde.