Auf der ECCA 2015 wurden eine Reihe von Fragen zur Anpassung an den Klimawandel unter dem Thema "Integration von Klimaanpassungsmaßnahmen in Wissenschaft, Politik, Praxis und Wirtschaft" bearbeitet. Die dreitägige Konferenz fand von 12. bis 14. Mai 2015 in Kopenhagen, Dänemark statt. Zusätzlich fand eine Postersession statt und es wurden drei Exkursionen von State of Green Tours zu innovativen lokalen Klimaanpassungsmaßnahmen angeboten.
Das Ziel der Konferenz war es, eine europäische Plattform zur Anpassung an den Klimawandel für Wissenschaftler, Praktiker, Wirtschaft und politischen Entscheidungsträgern europäischer und internationaler Organisationen zu bieten. Von diesen Akteursgruppen nahmen 760 Personen aus 46 verschiedenen Ländern teil. Über 100 Studenten waren ebenfalls anwesend.
Unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission wurde die ECCA 2015 gemeinsam von drei großen europäischen Forschungsprojekten zum Thema Klimaanpassung (BASE (link is external), RAMSES (link is external) und ToPDAd (link is external)), unter der Koordination der Universität Århus und dem Ecologic Institut organisiert. Unterstützt wurde die Konferenz dabei vom Dachverband der dänischen Industrie, der Stadt Kopenhagen, der Europäischen Umweltagentur sowie der offiziellen Konferenz-Airline SAS (Möglichkeit der CO2-Kompensation).
In der Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung hielten hochrangige Referenten Vorträge, darunter waren Kurt Vandenberghe (Europäische Kommission), Tine Roed (Stellvertretende Generaldirektorin des Dachverbandes der dänischen Industrie), Jens Hesselbjerg Christensen (Dänisches Meteorologisches Institut (DMI)), Frans Berkhout (Kings College, London), Jiang Tong (China Meteorological Administration), Claus Kondrup (Europäische Kommission, DG Clima), Linda Romanovska (Mayors Adapt), Sarah Hendel-Blackford (Ecofys, UK), Connie Hedegaard (KR Foundation), Rasmus Valanko (WBCSD), Bente Pretlove (DNV GL), Jean Palutikof (Griffith University), Hans von Storch (Helmholtz Zentrum Geesthacht), Panos Fetsis (EU Life Projects – AIEDL), Henk Ovink (International Water Affairs, the Netherlands) Amanda Cockroft (Climate-KIC Nordic). Zusätzlich organisierte eine Gruppe von 30 Neuntklässlern einer örtlichen Schule einen Workshop, in der sie eine beeindruckende Botschaft für die Abschlusssitzung der ECCA 2015 erarbeiteten. Zwei musikalische Darbietungen ergänzten die Veranstaltung: Mohammad Reza Mortazavi spielte Percussions und Behnam Shirazi an der Gitarre.
Im Laufe der drei Tage wurden neun mittägliche Plenarvorträge gehalten und 66 parallele Session, 23 Workshops sowie eine mehrtägige Posterausstellung fanden statt. In zwei Sessions wurden die politischen Initiativen der Europäischen Kommission zu Klimadienstleistungen und Natur-basierte Lösungen sowie zu Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen von Horizon 2020 vorgestellt.
Insgesamt präsentierten mehr als 600 Autoren ihre Arbeit in Anpassungs- und Klimaschutzthemen, einschließlich Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, urbane Anpassung, sektorale Anpassung, Infrastrukturen, Governance, Sozialwissenschaften und Partizipation, Klimadienstleistungen, sowie Risiken und regionsspezifische Fragen. Die Qualität der wissenschaftlichen und praxis-relevanten Präsentationen, sowie der Workshops und Poster waren ausgezeichnet. Jüngere Forscher konnten ihre Arbeiten präsentieren und Netzwerke aufbauen. Das Gender-Verhältnis unter den Vortragenden (einschließlich der Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung) war nahe an 50/50.
Am Dienstag, 12. Mai 2015, wurden drei Exkursionen von State of Green organisiert: eine Tour zum Strandpark Køge Bugt, einem der größten dänischen Klimaanpassungsprojekte; eine Exkursion in das St. Kjelds Viertel und Besuch Kopenhagens erster klimaangepasster Nachbarschaft, sowie einer Tour zum Musicon Rabalder Parken und Kennenlernen ihrer Lösungsansätze zu Überflutungen im Stadtgebiet.
Eine breite Palette von Kommunikationsaktivitäten gewährleistete die Sichtbarkeit und Bekanntmachung der Konferenz. Hintergrundinformationen wurde durch die Konferenz-Website und Broschüre zur Verfügung gestellt. Updates über das Programm sowie Call for Abstracts wurden umgehend über den Twitter-Account bekannt gegeben, der auch eine Live-Berichterstattung der Veranstaltung sicherstellte. Eine Reihe von Pressemitteilungen wurde in der Vorbereitungsphase der Konferenz an entsprechende Kontakte vermittelt.
Innerhalb des Projektes BASE leitet das Ecologic Institut u. a. den Bereich der Wissensvermittlung und des Wissenstransfers und koordiniert den Austausch mit den unterschiedlichen Interessengruppen zu den Themen Auswirkungen, Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen. In Kooperation mit den Schwesterprojekten RAMSES und TopDad, koordiniert das Ecologic Institut den wissenschaftlichen Programmausschuss, welcher die Entwicklung des ECCA 2015-Programms verantwortet.
Als eines der drei ECCA 2015 organisierenden europäischen Anpassungsprojekt spielten die BASE-Wissenschaftler eine wichtige Rolle bei der Konferenz. Insgesamt organisierten Wissenschaftler aus BASE neun Sessions, ein Workshop und präsentierten BASE Ergebnisse als Vorträge oder Poster. Unter diesen Session waren folgende:
- 'Economic Instruments of Adaptation' präsentierte sechs verschiedene ökonomische Instrumente zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen.
- 'Climate Change and Public Health' Session hob die direkten und indirekten Folgen des Klimawandel auf gesellschaftliche Gesundheitsaspekte hervor.
- 'Safeguarding our Shores: Social and Cultural Dimensions of Coastal Climate Change Adaptation in Europe and the United States' folgerte, dass kulturelle Werte Risikowahrnehmung und Reaktionsbereitschaft bestimmen und daher in Politik und Wissenschaft entsprechend anerkannt und bearbeitet werden.
- 'The role and use of participatory methodologies in climate change adaptation' war ein BASE Workshop, der hervorhob das partizipative Methoden ein fundamentales Element in Konfliktlösungen, Stakeholder-Engagement und Bürgerbeteiligung sind um gemeinsame Visionen zu entwickeln.
Weitere Sessions waren unter Beteiligung von BASE-Akteuren waren:
- Multi-level government and climate change adaptation: reconciling bottom-up and top-down perspectives?
- Adaptation policies and measures in the Mediterranean region.
- Decision support in climate change adaptation – Supply and demand side perspectives.
- An integrated perspective on climate change adaptation and mitigation. Insights from global economic models.
- Drawing lessons from national experiences of adaptation planning and strategy making.
Der Ausstellungsstand, betreut vom BASE Projekt, bot einen Raum für Netzwerkaktivitäten, informative Diskussionen und Materialien.
Außerdem wurde dort auch das aktuelle BASE Video über Herausforderungen des Klimawandels vorgeführt. Das Video kann auch hier angesehen werden:
BASE kündigte auch einen Training Course zu Anpassung an, der vom 28-31. Oktober 2015 in Portugal durchgeführt wird. Der Kurs richtet sich an Praktiker in der Klimaanpassung und deckt Themen wie Ökonomische Analysen (CBA, CEA, MCA), partizipative Aspekte in der Klimaanpassung sowie dem Thema der Implementationsanalyse ab. Weitere Informationen finden sich auf der Base Adaptation Website (link is external).
Die ECCA2015 Konferenz zeigte, dass Synergien zwischen EU Projekten die europäischen Netzwerke zur Klimaanpassung stärken können. Mehr Anstrengungen sind jedoch nötig um die Wirtschaft zu integrieren. Auch die Integration zwischen Anpassung und Katastrophenvorsorge ist nach wie vor nur im Entstehen begriffen.
Die Möglichkeit klimabezogene Unsicherheiten zu reduzieren, erleichtert risikobehaftete Entscheidungsfindung, strategisches Investment basierend auf sorgfältigen Untersuchungen sowie, in manchen Fällen, mutige Entscheidungen und Handlungen.
Die ECCA 2017 wird vom 6. – 8. Juni2017 in Glasgow, Schottland, unter dem Vorsitz von Dr. Paula Harrison, Oxford Universität, stattfinden.
Das detaillierte Konferenzprogramm ist weiterhin hier (link is external) einsehbar.