Am 3. Juli 2014 organisierte das Ecologic Institut und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) einen Workshop in Berlin, um sich mit anderen Experten über verschiedene Auffassungen und Bedeutungen von Biodiversität in der internationalen Zusammenarbeit und deren besserer Berücksichtigung in der deutschen Entwicklungspolitik auszutauschen.

Der Workshop hatte zum Ziel, möglichst konkrete Handlungsempfehlungen an die deutsche Entwicklungspolitik zu formulieren, wie der Schutz von Biodiversität effektiver in Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit umgesetzt werden kann. An der Veranstaltung nahmen VertreterInnen aus Forschung und Wissenschaft, NGOs, Botschaften, Naturschutzbehörden und Entwicklungsorganisationen teil.

Im ersten Teil des Workshops wurden verschiedene Narrative von Biodiversität vorgestellt und anschließend diskutiert. Mit zusätzlichen Kurzvorträgen wurde der Frage nachgegangen, welche dieser Narrative in bestimmten Kontexten besonders dominant sind und welche Herausforderungen sich hieraus für die Entwicklungszusammenarbeit ergeben. Im zweiten Teil wurden den TeilnehmerInnen die vorläufigen Handlungsempfehlungen aus der bisherigen Arbeit an die Entwicklungspolitik vorgestellt. Diese wurden anschließend kritisch diskutiert und teilweise in Arbeitsgruppen weiter vertieft.

Einige der TeilnehmerInnen sprachen sich dafür aus, dass die Entwicklungszusammenarbeit den eigenen Diskurs zu Biodiversität verbessern und klarer die eigenen Ziele und Strategien kommunizieren sollte. Es wurde betont, dass Ziele zwischen den Geber- und Partnerländern gemeinsam in einem Dialogverfahren ausgehandelt werden müssen und dabei auch ein Erfahrungstausch zwischen den Ländern erfolgen sollte. Wichtig ist zudem eine zielgruppenspezifische, lebensnahe und begeisternde Kommunikation, wobei der Umweltbildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen besondere Beachtung zu schenken ist. Die Entwicklungszusammenarbeit kann zudem eine wichtige Rolle im Aufbau und der Entwicklung von Kapazitäten, der Beratung und Stärkung von Institutionen und Regierungen vor Ort spielen. Dabei besteht die Möglichkeit Impulse für institutionelle und rechtliche Veränderungen zu geben.

Die Ergebnisse werden unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus zwei zusätzliche Workshops in Äthiopien und Ecuador und Experteninterviews in der Studie „Quality of Life, Well-Being and Biodiversity. The role of biodiversity in future development models“  im September 2014 präsentiert.