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Emissionshandel im Instrumentenmix der Klimapolitik

Benjamin Görlach bei seinem Vortrag zur Rolle des Emissionshandels im Instrumentenmix
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Emissionshandel im Instrumentenmix der Klimapolitik

Präsentation
Datum
Ort
Peking, China, Volksrepublik
Vortrag

Auf Einladung der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaftlen und des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung nahm Benjamin Görlach im Oktober 2013 an einem internationalen Symposium zu Emissionshandel in Peking teil, und präsentierte dort Ideen und Ergebnisse aus dem Europäischen Forschungsprojekt CECILIA2050. Sein Vortrag war Teil einer Session, die sich mit dem Ausblick und künftigen Herausforderungen für Emissionshandel befasste.

In seinem Vortrag ging Benjamin Görlach vor allem auf die Wechselwirkungen zwischen Emissionshandel und anderen Instrumenten der Klimapolitik ein, und diskutierte verschiedene Ansätze, wie sich diese Wechselwirkungen analysieren und steuern lassen. Er wies darauf hin, dass es für die Suche nach einer optiomalen Klimapolitik notwendig ist, den Instrumentenmix insgesamt zu bewerten, anstatt nur einzelne Bestandteile isoliert zu betrachten. Da die Zahl der klimapolitischen Instrumente wächst und ihre wirtschaftliche Bedeutung zunimmt, kommt es immer häufiger zu Überschneidungen und Wechselwirkungen zwischen einzelnen Instrumenten. Diese Wechselwirkungen zunächst besser zu verstehen, und auch besser zu steuern, ist daher eine der großen Herausforderungen für eine politisch und wirtschaftlich erfolgreiche Klimapolitik.

Gleichzeitig ging Benjamin Görlach in seinem Vortrag auf einige Argumente ein, weshalb ein Instrumentenmix in der Klimapolitik gebraucht wird: drastische Emissionsminderung und der Übergang zu einer post-fossilen Wirtschaft sind komplexe Herausforderungen, die eine Reihe von Akteuren und verschiedene Sektoren betreffen, und zudem von vielen Unsicherheiten gekennzeichnet sind. Daher ist eine vielschichtige, differenzierte Lösung nötig. Anhand von Erkenntnissen des CECILIA2050-Projektes erklärte er, weshalb ein zu enger Fokus auf statische, kurzfristige Effizienz, mangelnde Aufmerksamkeit für praktische Hemmnisse und Umsetzungsprobleme, und ein unkritischer Blick auf ökonomische Instrumente zu falschen Politikempfehlungen führen kann. Vielmehr sollten bei der Suche nach einem optimalen Instrumentenmix für die Klimapolitik immer auch die Beschränkunegen der verschiedenen Instrumente im Blick bleiben. Im besten Fall kann die Kombination verschiedener Instrumente dabei helfen, die Beschränkungen der einzelnen Instrumente zu kompensieren.

Das Symposium zu theoretischen Einsichten und empirischen Erkenntnissen über Emissionshandel fand am 10. und 11. Oktober in Peking statt, und wurde gemeinsam organisiert vom Institut für Politikwissenschaft und -management der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften (IPM-CASS) und dem Fraunhofer-Institut für Systemforschung und Innovation (ISI). Vorsitzende des Symposiums waren Professor Fan Ying vom IPM-Zentrum für Umwelt- und Energiepolitik (CEEPR), und Dr. Wolfgang Eichhammer von Fraunhofer-ISI. Mehr als 70 Experten aus Universitäten und Forschungseinrichtungen in verschiedenen Ländern nahmen an dem Symposium teil, darunter aus Deutschland, Australien, den USA, Frankreich, Neuseeland, Singapur und China.

Themen des Symposiums waren unter anderem die erwarteten Auswirkungen der Treibhausgasemissionen in China, die Vermeidungspotenziale in Schlüsselsektoren der Indu­strie, die Regulierung der Pilot-Emissionshandelssysteme in China sowie die Abdeckung verschiedener Unternehmen aus Industrie und Energieversorgung, die Wechselwirkung zwischen Emissionshandel und anderen Politikinstrumenten sowie die Investitionen in Kohlenstoff-Minderungstechniken.

Eine Sonderausgabe der Zeitschrift Energy and Environment dokumentiert ausgewälte Beiträge zu dem Symposium. Darin enthalten ist auch ein Artikel von Benjamin Görlach zu Wechselwirkungen zwischen Emissionshandel und anderen Instrumenten der Klimapolitik.

 

Wie lässt sich der Emissionshandel mit anderen klimapolitischen Instrumenten kombinieren? Ideen aus dem EU-Projekt CECILIA2050 auf einem internationalen Symposium in Peking.

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Veranstaltung
veranstaltet von
Vortrag
Datum
Ort
Peking, China, Volksrepublik
Sprache
Englisch
Projekt
Schlüsselwörter
Emissionshandel, Klimaschutz, Instrumenten-Mix
China