Um das rasante Wachstum seiner Treibhausgasemissionen zu begrenzen, hat die chinesische Zentralregierung sieben Pilotprojekte beschlossen, in denen Emissionshandelssysteme auf regionaler Ebene getestet werden sollen. Der Handel soll 2013 beginnen und die Ergebnisse dazu genutzt werden ein landesweites Handelssystem vorzubereiten. Um diese Anstrengungen zu unterstützen, brachte der "EU-China Austausch zu Erfahrungen mit dem Emissionshandel" Vertreter der verschiedenen Pilotprojekte, Teilnehmer aus der Privatwirtschaft und europäische Emissionshandelsexperten zusammen. Benjamin Görlach, Senior Fellow am Ecologic Institut, hielt dort einen Vortrag zu den Anforderungen für die akkurate Emissionsmessung und ein verlässliches Emissions-Berichtswesen, einschließlich der Überprüfung durch unabhängige Verifizierer.

Der dritte und letzte Emissionshandelsworkshop hatte Emissionsmessung, Berichtswesen, Verifizierung und Akkreditierung zum Thema. Solche Strukturen sind elementar für einen funktionierenden Markt, da andernfalls dem Markt die Glaubwürdigkeit fehlt und Missbrauch und kriminelles Verhalten drohen. Da der Emissionshandel ein künstlich geschaffener Markt ist, und die Emissionsberechtigungen außerhalb des Marktes keinen Wert haben, ist es an den staatlichen Regulierungsbehörden die nötigen Regeln zu schaffen und ihre Umsetzung zu überwachen. Dies betrifft vor allem die Unternehmen, die ihre Emissionen genau messen und darüber regelmäßig berichten müssen. Die externe Kontrolle dieser Berichte durch unabhängige, akkreditierte Verifizierer hat sich in der EU als wirksam erwiesen, um die Qualität und Zuverlässigkeit der Emissionsmessung zu garantieren und Missbrauch auszuschließen. Auch im Anbetracht der Europäischen Erfahrungen diskutierten die Teilnehmer, welche Regeln und Strukturen für ein verlässliches Monitoring-System in China nötig seien, und welche Rolle dabei bestehende Datensätze zu Emissionen spielen können.