"Brüder, zur Sonne!"
Warum Solarenergie ein Schlüssel zur Reanimierung der griechischen Wirtschaft ist
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Müller-Kraenner, Sascha und Martin Kremer 2012: Brüder, zur Sonne!. Internationale Politik, Jg. 67, Nr. 1, 114-117.
"Brüder, zur Sonne!" – Diese Empfehlung geben Sascha Müller-Kraenner und Martin Kremer den wirtschaftlich angeschlagenen Griechen in ihrem gleichnamigen Beitrag zu der Zeitschrift "Internationale Politik". Warum ist gerade Griechenland geeignet, erneuerbare Energien zu erzeugen und wieso passiert auf diesem Feld trotzdem so wenig? Müller-Kraenner, Gesellschafter des Ecologic Instituts, und Kremer, Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, erläutern diese Fragen und warnen davor, gerade momentan so nötige Chancen auf Investition und Wachstum ungenutzt zu lassen.
Prinzipiell bringe Griechenland gute Voraussetzungen mit, wenn es um den Ausbau von regenerativen Energien geht: Der Mittelmeerraum biete ausgezeichnete klimatische Bedingungen für die Erzeugung von Solarstrom und Griechenland sei räumlich näher und politisch verlässlicher als Gebiete in Nordafrika. Hinzu komme ganz aktuell noch ein weiterer bestechender Grund:"Investitionen in einen gezielten Umbau des Energiesystems mit einer zukunftsfähigen grenzüberschreitenden Infrastruktur sind […] besser angelegt als kontinuierliche Rettungspakete […]."
Nichtsdestotrotz spielen Öl, Kohle und Gas immer noch die Hauptrolle im griechischen Energiemix. Als entscheidende Gründe dafür identifizieren die Autoren vor allem nicht-ökonomische Hemmnisse: Infrastrukturelle Schwächen, ineffiziente Bürokratie und ein veraltetes Stromnetz, das den Zugang zum europäischen Energiebinnenmarkt erschwert.
Offen bleibe nun, wie der Umbau hin zu erneuerbaren Energien finanziert werden kann. Zur Auswahl stünden laut Müller-Kraenner und Kremer beispielsweise EU-Strukturfördermittel, Programme der Europäischen Investitionsbank oder Umschichtungen im EU-Forschungshaushalt.
Sascha Müller-Kraenner ist einer der Gründer und Gesellschafter des Ecologic Instituts in Berlin und stellvertretender Vorsitzender des Ecologic Instituts in Washington DC. Er publiziert regelmäßig zu außen-, europa- und umweltpolitischen Fragen.
Die deutsche Ausgabe der Zeitschrift erschien im BVA Bielefelder Verlag.