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Innenansichten aus Pakistan: Perspektiven für Stabilität und Demokratie

Innenansichten aus Pakistan: Perspektiven für Stabilität und Demokratie
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Innenansichten aus Pakistan: Perspektiven für Stabilität und Demokratie

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Wie kann die junge demokratische Entwicklung in Pakistan gestärkt werden? Welchen konkreten Beitrag kann die EU dazu leisten? Diese Fragen waren zentraler Gegenstand eines Workshops, der am 30. März 2011 in Brüssel stattfand. Das Ecologic Institut organisierte diesen Workshop im Auftrag des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten sowie der Delegation für Beziehungen mit Südasien des Europäischen Parlaments (EP). Das EP hat nun den Ergebnisbericht veröffentlicht, in dem Ecologic Institut die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen des Workshops zusammengefasst hat.

Pakistans demokratischer Wandel steht noch am Anfang. Zivile und demokratische Institutionen benötigen Zeit, um in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Sowohl Akteure aus Sicherheitskreisen als auch extremistische Gruppierungen bleiben darauf bedacht, zivile Institutionen zu destabilisieren. Die Komplexität dieser Verhältnisse verschleiert oftmals den Blick auf die tatsächlichen Machtstrukturen Pakistans. Die Spannungen zwischen militärischer und ziviler Führung bleiben die zentrale Herausforderung Pakistans.
Auf Einladung des Europäischen Parlaments diskutierten die Experten Ayesha Siddiqa, (Freischaffende Autorin), Amir Khan Goraya (Democracy Reporting International) und Gareth Price (Chatham House) gemeinsam mit den Teilnehmern des Workshops  gesellschaftpolitische Entwicklungen wie den Aufstieg des islamischen Fundamentalismus, den Zustand der regionalen Beziehungen und die Frage, welchen Beitrag die EU zu politischer Stabilität und sozio-ökonomischem Wachstum leisten kann.

Wesentliche Empfehlungen der Experten sind:

  • Die EU sollte die langfristige Orientierung ihrer Demokratieförderung in Pakistan beibehalten, die Einführung eines leistungsfähigen Wahlsystems weiterhin fördern, das pakistanische Parlament als Institution stärken und lokale Selbstverwaltung sowie Dezentralisierung politischer Gewalt unterstützen.
  • Die Unterstützung sollte auf eine Art und Weise erfolgen, welche die demokratische Entwicklung von innen stärkt. Die Fähigkeit der pakistanischen Gesellschaft zur Ausbildung eines nationalen Selbstverständnisses, das sich auf regionale Autonomie und die Akzeptanz ethnischer Unterschiede stützt, sollte ausgebaut werden.
  • Wichtig sind zudem alternative Diskurse, die aus der pakistanischen Gesellschaft heraus geführt werden. Sie fördern die Entwicklung einer demokratischen Identität und ermöglichen eine facettenreichere Wahrnehmung derzeitiger Konflikte und der darin verstrickten Akteure. Voraussetzungen hierfür sind die Einhaltung professioneller und ethischen Standards in der journalistischen Berichtserstattung. Vor diesem Hintergrund sollten Journalisten geschult und investigativer Journalismus sowie eine regional ausgewogenen Berichterstattung gefördert werden.

Der Ergebnisbericht [pdf, 1.42 MB, Englisch] steht zum Download zur Verfügung.

Kontakt

Finanzierung
Partner
Team
Dr. Ralph Piotrowski
Sandra Naumann
Dauer
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Projekt-ID
Schlüsselwörter
Entwicklungspolitik, Demokratieförderung, Außen- und Sicherheitspoliti
Global, Pakistan