Verwandte Inhalte für das Projekt "Fortentwicklung des internationalen Bodenschutzrechts" (Projektnummer 3502)
Publikation:Buchkapitel
Auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme stellen wir Optionen zur kurz-, mittel- und langfristigen Verbesserung der internationalen Bodenpolitik vor. Die Bestandsaufnahme umfasst bestehende internationale Instrumente und Institutionen, die für den Bodenschutz und dessen Steuerung auf internationaler Ebene relevant sind. Sie bewertet die tatsächliche und potenzielle Steuerungswirkung unter anderem der Desertifikationskonvention, der Biodiversitätskonvention, des Pariser Abkommens und des Klimaregimes, regionaler Verträge, der FAO, des UNEP, des IPBES und des IPCC.
In diesem einführenden Überblick über die internationale Bodenpolitik skizziert Dr. Ralph Bodle zunächst die wesentlichen Merkmale der internationalen Politikgestaltung. Auf internationaler Ebene gibt es keine übergreifende zentrale oder übergeordnete Behörde. Regeln und andere Maßnahmen haben in der Regel keine unmittelbare Wirkung auf nationaler Ebene; sie müssen von den Adressaten umgesetzt werden. Im Gegensatz zu anderen Umweltthemen waren die Staaten lange Zeit zurückhaltend, sich auf internationaler Ebene für die Bodenpolitik zu engagieren. Infolgedessen ist die internationale Bodenpolitik bruchstückhaft und auf Teile verschiedener Institutionen und Prozesse verteilt, die jeweils ihre Grenzen haben. Das Ziel für nachhaltige Entwicklung "Neutralität der Bodendegradation" ist für sich genommen keine umfassende Bodenpolitik, aber insbesondere sein zukunftsweisendes Planungselement ist ein nützlicher Ausgangspunkt für die Ausrichtung nationaler Politiken und weiterer Arbeiten. Verbindliche Regeln sind zwar kein Selbstzweck, aber neue vertragliche Verpflichtungen zum Bodenschutz könnten sinnvoll sein, um Lücken und Mängel in der derzeitigen Politik zu beheben und internationale Verpflichtungen zu bündeln. Der Klimawandel bietet die Möglichkeit, den Bodenschutz z. B. durch die Klimaregelung zu verbessern, aber es bestehen auch Risiken, wenn der Bodenschutz ausschließlich unter dem Gesichtspunkt des Klimas verfolgt wird.
Dieser Forschungsbericht des Ecologic Instituts zeigt Möglichkeiten auf, wie Deutschland die internationale Bodengovernance kurz-, mittel- und langfristig verbessern kann. Er beginnt mit einer Bestandsaufnahme bestehender internationaler Instrumente und Institutionen, die für Bodengovernance auf internationaler Ebene relevant sind. Er bewertet die tatsächliche und potentielle Steuerungswirkung von internationalen Verträgen wie der Wüstenkonvention, der Biodiversitätskonvention, des Pariser Klimaabkommens und des Klimaregimes sowie von regionalen Abkommen. Zudem analysiert er die Aktivitäten, der FAO, von UNEP, IPBES und die Aktivitäten des IPCC.
Die Verschlechterung von Böden rückt seit einigen Jahren verstärkt auf die internationale politische Agenda. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den im September 2015 verabschiedeten UN Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) wieder. Um diese global zu erreichen, muss das internationale Bodenschutzrecht fortentwickelt werden. Im Rahmen des Projekts werden hierzu auf Grundlage einer Analyse vorhandener Instrumente und Institutionen Vorschläge entwickelt.