Schlüsselfragen der Ressourcenpolitik in der kommenden Legislaturperiode: Ein Zwischenruf aus der Wissenschaft
PolRess Policy Paper 3
- Publikation
- Zitiervorschlag
Bienge, Katrin; Martin Hirschnitz-Garbers; Klaus Jacob et al. 2013: Schlüsselfragen der Ressourcenpolitik in der kommenden Legislaturperiode: Ein Zwischenruf aus der Wissenschaft.
Das deutsche Ressourceneffizienzprogramm ProgRess ist ein Meilenstein der nationalen Ressourcenpolitik. Um die Wirksamkeit von ProgRess zu stärken, bedarf es aus wissenschaftlicher Sicht jedoch einer Weiterentwicklung in der kommenden Legislaturperiode. Dabei sollte der Fokus darauf liegen, anspruchsvolle und realisierbare Ziele zu vereinbaren und geeignete Instrumente zu identifizieren, um Innovationen zu fördern und externe Kosten zu internalisieren. Dr. Martin Hirschnitz-Garbers hat den Zwischenruf mitverfasst. Das Papier steht zum Download bereit.
Die Weiterentwicklung der Ressourcenpolitik in der kommenden Legislaturperiode ist aus Sicht der Wissenschaft notwendig, um
- den Ressourceneinsatz für Produktion und Konsum weiter zu vermindern und damit planetare Grenzen berücksichtigen zu helfen;
- Rohstoffknappheiten und volatilen Preisen zu begegnen;
- eine umfassenderen Ressourcenfokus auch inklusive biotischer Ressourcen zu stärken.
Eine ambitionierte Ressourcenpolitik bietet gleichzeitig weitreichende ökonomische Chancen. So können Unternehmen z.T. erhebliche Kostenersparnisse realisieren und Marktchancen steigern sowie die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Importen vermindern.
Allerdings reichen Marktmechanismen alleine nicht aus, um die ökonomischen Chancen zu erschließen. Dem stehen als Hindernisse u.a. entgegen, dass die Risiken für Innovationen und Investitionen speziell für KMU zu hoch sind. Des Weiteren hemmen auch fehlende Informationen über Herkunft und Zusammensetzung von Rohstoffen, Materialien und Produkten in der Wertschöpfungskette sowie oftmals externalisierte Folgekosten der Ressourcennutzung adäquate Marktentscheidungen.
Vor diesem Hintergrund sollten anspruchsvolle und gleichzeitig realistische Ziele zur Ressourceneinsparung vereinbart sowie geeignete Indikatoren ausgewählt werden, um den Zielfortschritt auch messen zu können. Gleichzeitig müssen geeignete politische Instrumente ausgewählt werden, die helfen, die ökonomischen Chancen von Ressourcenpolitik zu erschließen und unzureichende Marktmechanismen zu verbessern.