Am 16. Februar 2012 veranstaltete das Ecoscholars-Netzwerk zusammen mit der Hertie School of Governance einen Diskussionsabend. Die Veranstaltung beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit dem Stand globaler Klimapolitik nach der letzten Runde der UN-Verhandlungen in Durban, Südafrika, im November-Dezember 2011. Die Eröffnungsreden zweier Experten drehten sich um die verschiedenen Aspekte der Verhandlungen und zukünftige klimapolitische Chancen. Im Anschluss daran hatten die Ecoscholars-Teilnehmer die Möglichkeit, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Es folgte eine informelle Diskussion bei Speisen und Getränken.
Dr. Susanne Dröge, Leiterin der Forschungsgruppe "Globale Fragen" am Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit, eröffnete die Diskussion und analysierte die Außenpolitik, die die Verhandlungen über das UN-Rahmenübereinkommen zum Klimawandel bei der 17. Konferenz der Vertragsparteien in Durban begleitete. Sie stellte fest, dass in Durban zwar erfolgreich ein Zeitplan für ein neues Klimaabkommen beschlossen wurde und das Kyoto-Protokoll ausgeweitet wurde, aber trotzdem keinerlei kurzfristige Maßnahmen gegen den Klimawandel durchgesetzt worden sind.
Im Anschluss beleuchtete Dr. Karsten Neuhoff, Leiter der Abteilung Klimapolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung eine eher technische Perspektive, indem er einige der Mechanismen und Instrumente vorstellte, die grundlegend für die UNFCCC-Diskussionen sind. Im Einzelnen stellte er etwa die "National geeigneten Eindämmungsmaßnahmen" (NAMAs) als potentielle Methode für mehr grünes Wachstum und weniger Emissionen vor. Um auf nationalstaatlicher Ebene für mehr Transparenz und damit Vertrauen in globale Zusammenarbeit gegen den Klimawandel zu sorgen, sei zudem eine bessere Überwachung nötig.
In der darauf folgenden Diskussion beschäftigten sich die Teilnehmer mit Themen wie der Rolle von Anpassungsmaßnahmen im UNFCCC-Verhandlungsprozess und mit dem Einfluss Südafrikas als Gastgeber der Verhandlung (im Vergleich mit Mexiko im vorigen Jahr). Die teilnehmenden Ecoscholars-Mitglieder stammten aus Berliner Forschungsinstituten, Universitäten, Think-Tanks und anderen Organisationen.
Ecoscholars ist eine Initiative internationaler Stipendiaten, die vom Ecologic Institut koordiniert wird. Es dient internationalen Forschern, Fellows, und Fachleuten aus den Bereichen Klima, Energie und Nachhaltigkeit als als Plattform zum Austausch und zur Netzwerkbildung. Ecoscholars richtet sich nach dem traditionellen akademischen Kalender, und beginnt jeweils im Herbst mit einer Auftaktveranstaltung für "Neulinge".
Einen ausführlicheren Bericht der Diskussion finden Sie auf der Ecoscholars-Website (nur auf Englisch verfügbar).
