Der Klimawandel stellt mehrfache Bedrohungen für die menschliche Sicherheit dar. Hydroklimatische Gefahren wie z.B. Dürren und Überschwemmungen haben das Potenzial, soziale Spannungen und Konflikte sowohl innerhalb als auch zwischen Staaten zu verursachen oder zu verschärfen. Das EU-finanzierte Projekt CLICO wird die Beziehungen zwischen hydroklimatischen Gefahren, menschlicher Sicherheit und Konflikten untersuchen. Es werden außerdem Empfehlungen entwickelt, wie Politik und Institutionen beschaffen sein müssen, um klimabedingte Wasserkonflikte zu vermeiden oder auf solche besser vorbereitet zu sein.
Hintergrund
Mögliche Zusammenhänge zwischen den Folgen des Klimawandels und gewaltsamen Konflikten werden in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert. Internationale Beschlüsse, wie z.B. die Rio Erklärung über Umwelt und Entwicklung, die Europäische Sicherheitsstrategie und die UN High Level Panel on Threats, Challenges, and Change befassen sich mit möglichen Zusammenhängen zwischen Klimawandel und gewaltsamen Konflikten. Indes beruht die behauptete kausale Beziehung zwischen Wasserknappheit und gewaltsamen Konflikt in der Regel auf einzelnen Fallstudien und wurden nicht durch größere Vergleichsstudien bestätigt. Die Verwundbarkeit, Anpassungskapazität und Widerstandsfähigkeit verschiedener Regionen und Gemeinschaften in Hinsicht auf den Klimawandel variiert stark, genauso wie die Wahrscheinlichkeit für gewaltsame Konflikte.
CLICO hat zum Ziel, diese Wissenslücke zu den sozialen Dimensionen des Klimawandels zu schließen. Dazu wird der Frage nachgegangen, ob hydroklimatische Gefahren soziale Spannungen und Konflikten verschärfen oder als Katalysatoren für Kooperation und Frieden fungieren können. Das Projekt ist auf den Mittelmeerraum, den Nahen Osten und den Sahel fokussiert, die zu den von Dürren und Überschwemmungen meistbetroffenen und -verwundbaren Regionen der Welt zählen.
Hauptziele
In diesem Kontext verfolgt CLICO folgende Ziele:
- Die Beziehungen zwischen hydroklimatischen Gefahren, Verwundbarkeit im Klimawandel, menschlicher Sicherheit und Konflikten zu verstehen und zu modellieren, auf der Grundlage von theoretisch fundierter, vergleichender empirischer Analyse.
- Internationale und nationale Politik für Sicherheit und Anpassung in der Wasserwirtschaft und Gefahrenmanagement zu analysieren, und ein Politikmodell für Sicherheit gegen hydroklimatische Gefahren ("Hydrosicherheit") in der MMES-Region zu entwickeln, der für die UN, EU und für Nationalstaaten Anwendung finden soll.
Ecologic in CLICO
Ecologic leitet die Analyse der internationalen, nationalen und regionalen Politikansätze, die hydroklimatischen Gefahren und Anpassung adressieren, mit Schwerpunkt Sicherheit (Work Package (WP) 4). Ein adäquates Modell dieser Beziehungen wird zu einem Leitlinienset für das Mainstreaming von Hydrosicherheitsthemen in der Politik weiterentwickelt werden.
Ecologic wird für den Endbericht “Regionale Evaluierung und politische Leitlinien“ (WP6) Empfehlungen für die Verbesserung von relevanten institutionellen und politischen Kompetenzen beisteuern. Jährliche Policy Briefs werden dazu dienen, Forschungsergebnisse an politische Entscheidungsträger zu kommunizieren (WP7).
Weitere Informationen zu dem Projekt stehen auf der CLICO Website zur Verfügung.
- Finanzierung
-
Europäische Kommission, Generaldirektion Forschung & Innovation (GD Forschung & Innovation), International - Partner
-
Universitat Autònoma de Barcelona (UAB), Spanien University of East Anglia, Tyndall Centre for Climate Change Research, Großbritannien Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH), Schweiz The Cyprus Institute (CYI), Zypern United Nations University, Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS), International Peace Research Institute Oslo, Centre for the Study of Civil War (CSCW), Norwegen Hebrew University of Jerusalem (HUJI), Israel Suez Canal University, Ägypten Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Forschungszentrum für vergleichende Politikwissenschaft und internationale Beziehungen (CIS), Schweiz University of Sussex, School of Global Studies, Großbritannien Centre for Ecological Research and Forestry Applications (CREAF), Spanien Addis Ababa University, Department of Political Science & International Relations (DPSIR), Äthiopien Ecologic Institut, Deutschland - Team
-
Dr. Christiane GerstetterMaria BerglundHaran Bar-OnElizabeth Tedsen JD
- Dauer
-
-
- Projekt-ID
- Schlüsselwörter
-
Wasser, Dürren, Hochwasser, Klimawandel, Konflikt, Sicherheit, Anpassung, InstitutionenMittelmeer, Nahost, Sahel, Südeuropa, Mittelmeer, Nahost, Sahel, weltweit
Kloos, J., Gebert, N., Rosenfeld, T., and F. Renaud (2013). Climate Change, Water Conflicts and Human Security: Regional Assessment and Policy Guidelines for the Mediterranean, Middle East and Sahel. Report No. 10. Bonn: United Nations University Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS).
Gerstetter, Christiane; Katriona McGlade; Rodrigo Vidaurre et al. 2012: The effectiveness of policy frameworks for addressing climate-induced risks to human security and conflict - Report on stakeholder perspectives and demands. Ecologic Institute, Berlin.
Christiane Gerstetter, Katriona McGlade 2012: Climate change, water conflicts and human security in the Mediterranean, Middle East and Sahel - Findings and recommendations from the CLICO FP7 SSH research project (www.clico.org). Berlin: Ecologic Institut.
Gerstetter, Christiane; Katriona McGlade; Rodrigo Vidaurre et al. 2012: The effectiveness for policy frameworks for addressing climate-induced risks to human security and conflict - report on stakeholder perspectives and demands (short version). Ecologic Institute, Berlin.
Vidaurre, Rodrigo und Elizabeth Tedsen 2012: Effectiveness of current policy frameworks in mitigating climate-induced risks relating to human security and conflict - case study on Ethiopia. Ecologic Institute, Berlin.
Bar-On, Haran und Christiane Gerstetter 2012: Effectiveness of current policy frameworks in mitigating climate-induced risks relating to human security and conflict - case study on Israel and the occupied Palestinian Territories. Ecologic Institute, Berlin.
McGlade, Katriona und Isabelle Turcotte 2012: Effectiveness of current policy frameworks in mitigating climate-induced risks relating to human security and conflict - case study on Morocco. Ecologic Institute, Berlin.
McGlade, Katriona und Elizabeth Tedsen 2012: Effectiveness of current policy frameworks in mitigating climate-induced risks relating to human security and conflict - case study on the United Nations. Ecologic Institute, Berlin.
McGlade, Katriona und Elizabeth Tedsen 2012: Effectiveness of current policy frameworks in mitigating climate-induced risks relating to human security and conflict - case study on the EU. Ecologic Institute, Berlin.
Gerstetter, Christiane und Rodrigo Vidaurre 2012: Will States See More Water Conflicts as the Climate Changes? - CLICO Policy Brief No. 3. Berlin: Ecologic Institut.
Vortrag:Veranstaltungen zu Klimawandel, Konflikten und menschlicher Sicherheit während des Klimagipfels in Durban
- Datum
-
- Ort
- Durban, Südafrika
Gerstetter, Christiane et al. 2011: Review of policies on climate change, water conflicts and human security. Ecologic Institut, Berlin.
Vortrag:Politikansätze an der Schnittstelle von Klimawandel, Wasserkonflikten und menschlicher Sicherheit
- Datum
-
- Ort
- Addis Abeba, Äthiopien
Vortrag:Verschärfen hydro-klimatische Risiken soziale Spannungen und Konflikte?
- Datum
-
- Ort
- Marseille, Frankreich
Dinner Dialog:Umweltveränderungen, menschliche Unsicherheit und Umweltforschung
- Datum
-
- Ort
- Berlin, Deutschland
Podiumsdiskussion:Öffentliche Podiumsveranstaltung: Klimawandel, menschliche Sicherheit und Konflikte in Afrika
- Datum
-
- Ort
- Berlin, Deutschland
Vortrag:Klimawandel & Wasserkonflikte – das Forschungsprojekt CLICO
- Datum
-
- Ort
- Berlin, Deutschland
Vortrag:Klimawandel & Wasserkonflikte – das Forschungsprojekt CLICO
- Datum
-
- Ort
- Dresden, Deutschland