Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste (RADOST)
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Das Ecologic Institut koordinierte das fünfjährige Projekt RADOST (Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste). Als eine von sieben Modellregionen in Deutschland wurde die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins im Rahmen der Maßnahme "KLIMZUG – Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel des RADOST-Vorhabens war es, Anpassungsstrategien für die Region im Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zu erarbeiten.
Grundgedanke von RADOST war eine enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis. Neben einem Verbund von 17 Partnern waren an RADOST eine Vielzahl von Netzwerkpartnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Nichtregierungsorganisationen beteiligt und teilweise mit Unteraufträgen eingebunden. Das Netzwerk umfasste bei Antragstellung rund 60 Partner und wurde im Laufe des Projektes kontinuierlich erweitert. Der regionale Dialog wurde ergänzt durch einen nationalen und internationalen Informationsaustausch, der Partnerregionen in Europa, Nordamerika und Nordafrika mit einbezog.
Bereits heute werden in den beteiligten Bundesländern jedes Jahr viele Millionen Euro in den Küstenschutz investiert. Für einen effizienten Einsatz dieser Mittel sind möglichst zuverlässige Aussagen über die zukünftige Entwicklung der Küstenlinie erforderlich. Die Auswirkungen des Klimawandels – sei es durch den Meeresspiegelanstieg, veränderte Strömungsbewegungen oder eine Verstärkung von Sturmflutereignissen – sind jedoch im Einzelnen noch sehr ungewiss. Eine weitere Herausforderung ist die Entwicklung der Gewässerqualität in einem wärmeren Klima mit veränderten Abflussverhältnissen.
Um die Entwicklung unter zukünftigen Umweltbedingungen besser einschätzen zu können, wurden in RADOST bestehende Modelle miteinander gekoppelt und Veränderungen mit einer feineren räumlichen Auflösung als bisher abgebildet. Die naturwissenschaftlichen Forschungen umfassten Hydrodynamik, Sedimenttransporte, Gewässerqualität und Ökosysteme. Darüber hinaus wurden die sozio-ökonomischen Folgen des Klimawandels und möglicher Anpassungsmaßnahmen untersucht. Vertieft behandelt wurden die sechs Anwendungsbereiche Küstenschutz, Tourismus/Strandmanagement, Gewässermanagement/Landwirtschaft, Häfen/maritime Wirtschaft, Naturschutz und erneuerbare Energien.
Anwendungsprojekte mit Praxispartnern sollten verdeutlichen, welche wirtschaftlichen Chancen ein innovativer Umgang mit dem Klimawandel birgt. Zu den Anwendungsprojekten zählen die Verbindung von Küstenschutzbauwerken mit Tauchtourismus und der Nutzung von Meereswärme, Zukunftskonzepte für die Aquakultur, die Optimierung von Schiffsentwürfen für Ostseerouten und neue Marketingstrategien für den Strandtourismus.
Weitere Informationen zu RADOST sind auf der Projektwebsite zu finden.