Vom 2. bis 4. Oktober 2008 kamen 80 Wissenschaftler aus Deutschland und den USA in Berlin zusammen, um die künftige Nutzung der weltweiten Landoberflächen im Zusammenhang mit den Herausforderungen des Klimawandels zu diskutieren und Möglichkeiten gemeinsamer Forschungsprojekte zu eruieren. Die Konferenz wurde durch eine wissenschaftliche Exkursion zum Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und den Deutschen Wetterdienst (DWD) ergänzt.
Ausgangspunkt für die Berliner Konferenz war der zweifache Zusammenhang zwischen Landnutzung und Klimawandel. Einerseits trägt die Nutzung von Flächen und der damit einhergehende Abbau von natürlichen Ressourcen zur Freisetzung von Treibhausgasen bei – andererseits wirkt der daraus resultierende Klimawandel negativ auf die Landoberflächen ein und führt zu einer Verringerung der nutzbaren Fläche. Die Diskussion der Fragen, ob Landflächen vornehmlich der Produktion von Nahrungsmitteln oder der Herstellung von Treibstoffen dienen sollen oder inwieweit Naturschutz und Biodiversität mit der Entwicklung neuer Siedlungen im Konflikt stehen, erlangt somit eine ökologische, ökonomische und gesellschaftlicher Dimension.
Das Rahmenprogramm mit wissenschaftlicher Exkursion diente der informellen Vertiefung des interdisziplinären wissenschaftlichen Austausches. Gleichzeitig wurden Beispiele angewandter Forschung im Bereich klimafreundliche Landwirtschaft und nachhaltiger Landschaftsnutzung erkundet. Beim Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) wurden u.a. automatische Stationen im Feld zur Messung der Gasdichte bei Anbaupflanzen sowie klimafreundliche Pflugtechniken erörtert.
Am Deutschen Entomologischen Institut (DEI) wurde erläutert, wie Populationsveränderungen von Insekten als Indikatoren für Klimaveränderungen interpretiert werden können. Am Meteorologischen Richard-Aßmann-Observatorium des Deutschen Wetterdienstes wurden Techniken zur Erkennung und Interpretation der materiellen Struktur der Atmosphäre vorgestellt.
Die Konferenz und wissenschaftliche Exkursion wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der National Science Foundation (NSF) finanziert und vom Deutschen Nationalen Komitee für Global Change Forschung (NKGCF) in Zusammenarbeit mit dem Ecologic Institut organisiert.