Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Derzeit wird geschätzt, dass der landwirtschaftliche Bereich für 9 % der gesamten Treibhausgasemissionen der EU verantwortlich ist. Im Rahmen des Forschungsprojektes PICCMAT wurden landwirtschaftliche Techniken identifiziert, die Treibhausgasemissionen reduzieren. In einem weiteren Schritt wurde untersucht, welche politischen Instrumente geeignet sind, um Anreize für die notwendigen Änderungen in der Landnutzung und -bewirtschaftung zu schaffen.
Die Landwirtschaft bildet die größte Quelle für zwei wichtige Treibhausgase – Stickstoffoxide und Methan – und trägt auf diese Weise wesentlich zum Klimawandel bei. Andererseits können landwirtschaftliche Böden auch große Mengen von Kohlenstoff speichern, und haben bei entsprechender Bewirtschaftung ein großes Potenzial, zum Klimaschutz beizutragen.
Das PICCMAT-Projekt unterstützte die Bemühungen der Europäischen Politik, die negativen Klimaauswirkungen der Landwirtschaft in Europa zu reduzieren. Zehn Europäische Forschungs- und Beratungsinstitute und eine Reihe international anerkannter Experten aus den Bereichen Landwirtschaft und Umwelt bearbeiteten das Projekt zwei Jahre lang gemeinsam. Das Projekt wurde unter dem sechsten Forschungsrahmenprogramm der EU gefördert.
Die folgenden Ziele sollten durch die Aktivitäten von PICCMAT erreicht werden:
- Bereitstellung und Aufbereitung wissenschaftlicher Informationen zu klimafreundlichen landwirtschaftlichen Techniken, um politische Entscheidungsträger bei der Entwicklung von Maßnahmen zu unterstützen,
- Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik durch Bildung von Netzwerken und begleitende Expertengremien,
- Stärkung des Bewusstseins von Landwirten in Europa in Bezug auf die Klimawirkungen der Landwirtschaft und Möglichkeiten, diese zu verringern.
Nach einer Auswertung der relevanten wissenschaftlichen Literatur bewertete das Projektteam die Effektivität, Machbarkeit und Kosteneffizienz einer Reihe landwirtschaftlicher Maßnahmen zum Klimaschutz. Vielversprechende Maßnahmen wurden anschließend im Rahmen von Fallstudien in sechs Europäischen Regionen getestet. Auf der Basis dieser Erkenntnisse formulierten die Projektpartner anschließend Politikempfehlungen, wie die ausgewählten Maßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik am besten gefördert werden können.
Während des Projektverlaufs spielten Konsultation und Information eine wichtige Rolle. Relevante Interessengruppen, insbesondere Landwirtschaftsverbände, Politik und Verwaltung auf EU und nationaler Ebene, sowie Umweltorganisationen, wurden im Rahmen eines Workshops und einer online-Umfrage in das Projekt einbezogen.
Die Abschlusskonferenz des PICCMAT-Projektes am 28. Oktober 2008 in Brüssel zog etwa 90 Teilnehmer an und fand ein sehr positives Echo.