Auf dem Weg zu einem UN-Plastikabkommen
Wie geht es weiter nach dem Rückschlag bei den Verhandlungen in Busan?
- Präsentation
- Datum
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- Ort
- Berlin, Deutschland
- Podiumsdiskussion
Am 21. Januar 2025 lud die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN) zu einer Podiumsdiskussion ein, um über das weitere Vorgehen bei den globalen Plastikverhandlungen zu diskutieren. Die fünfte Verhandlungsrunde im November 2024 endete ohne Einigung – ein Scheitern? Doris Knoblauch, Wissenschaftlerin am Ecologic Institut, nahm an der Podiumsdiskussion teil und berichtete über den Verlauf der Verhandlungen und wie es aus ihrer Perspektive nun weitergehen könnte.
Der Abend begann mit einer Keynote von Jyoti Mathur-Filipp, Exekutivsekretärin des Intergovernmental Negotiating Committee on Plastic Pollution (INC) und Leiterin des INC-Sekretariats, die online zugeschaltet war und über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen berichtete: beginnend mit der INC-1 in Uruguay im Jahr 2022, über Frankreich (INC-2) und Kenia (INC-3) im Jahr darauf, bis hin zu Kanada (INC-4) und Südkorea (INC-5) im Jahr 2024. Diese fünf Verhandlungsrunden sollten eigentlich zu einem Abkommen führen. Allerdings konnten sich die verhandelnden Staaten noch nicht endgültig auf einen Vertragstext einigen.
Die anschließende Podiumsdiskussion mit Dr. Axel Borchmann, Leiter des Referats W II 4 (Naturverträgliche blaue Wirtschaft, Meeresnutzungen in Nordsee und Ostsee) im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie Leiter der deutschen INC-Delegation und INC-Co-Chair, Audrey MacLean, Jugenddelegierte für nachhaltige Entwicklung und Doris Knoblauch, Co-Coordinator Plastics, Ecologic Institut, wurde von Oliver Hasenkamp, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN), moderiert und beleuchtete zunächst das Problem der Plastikkrise. Das Podium diskutierte Fragen wie: Warum ist Plastik schädlich? Welche Ökosysteme sind am stärksten betroffen? Welche Lösungsansätze gibt es und was kann das Plastikabkommen dazu beitragen?
Audrey MacLean betonte, dass die jüngere Generation ein Recht auf eine gesunde und intakte Umwelt habe. Doris Knoblauch hob hervor, dass die Verhandlungen zwar noch nicht abgeschlossen, aber auch nicht wirklich gescheitert seien. Denn die Staaten, die ein ambitioniertes Abkommen wollen, hätten in der letzten Verhandlungsrunde verstärkt auf Gemeinsamkeiten und verbindende Elemente gesetzt. Wie Axel Borchmann zu Recht betonte: Gestalten ist schwieriger als blockieren und in diesem Sinne ist es gut, dass sich die Staaten die Zeit nehmen, zu einem möglichst starken Abkommen zu kommen – hoffentlich im Jahr 2025.