Minderung von Zielkonflikten zwischen Natur- und Klimaschutz beim Moorschutz
Entwicklung von Leitlinien
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Moorböden spielen für den Klima- und Biodiversitätsschutz eine wichtige Rolle. Intakte und naturnahe Moore erbringen zahlreiche Ökosystemleistungen, wie die Speicherung von Kohlenstoff, die Regulierung des Wasser- und Nährstoffhaushalts und bieten wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von spezialisierten Arten.
In Deutschland sind über 90 % aller Moore trockengelegt. Die Wiedervernässung von Moorböden in einem möglichst großen Umfang ist daher von zentraler Bedeutung, ihre Umsetzung wird jedoch durch verschiedene Hemmnisse erschwert. Dazu zählen unter anderem Zielkonflikte sowohl innerhalb des Naturschutzes als auch zwischen Natur- und Klimaschutz. Entwässerte Moorstandorte beherbergen oft geschützte Arten und Biotope, für die bei Wiedervernässung Ersatzflächen fehlen, was durch rechtliche Vorgaben wie der EU Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutzrichtlinie erschwert wird. Zudem erhöhen neue EU-Regelungen wie die Wiederherstellungsverordnung und das Klimaschutzgesetz die Flächenkonkurrenz zwischen verschiedenen Sektoren, was die Umsetzung von Moor- und Naturschutzmaßnahmen beeinflussen kann.
Im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN), arbeitet das Ecologic Institut zusammen mit Biota und der Michael Succow Stiftung daran, konkrete und praxisrelevante Zielkonflikte bei der Wiedervernässung von Moorböden zu identifizieren. Darüber hinaus ist das Ecologic Institut an der Identifizierung von Bedarfen und Lücken, der Auswertung und Ausarbeitung von rechtssicheren Lösungsansätzen und Leitlinien zum Umgang mit diesen Zielkonflikten sowie der Erstellung von praxistauglichen Handreichungen beteiligt.