In diesem Kurzdossier werden Empfehlungen für ein nachhaltiges und gesellschaftlich akzeptiertes Unterbodenmanagement in Deutschland ausgesprochen. Der Unterboden, der sich unter der gepflügten Oberbodenschicht befindet, enthält wichtige Nährstoffe und Wasserreserven, die für das Pflanzenwachstum und eine nachhaltige Bioökonomie entscheidend sind. Das Projekt Soil³ (2015-2025) untersuchte Methoden zur Verbesserung der Nutzung des Unterbodens und konzentrierte sich darauf, den Zugang der Pflanzenwurzeln zu dieser Schicht zu verbessern, ohne ihre ökologischen Funktionen zu beeinträchtigen.

Das Projekt untersuchte zwei Hauptstrategien:

• Biologische Unterbodenverbesserung: Durch den Anbau tief wurzelnder Pflanzen wie Luzerne werden Bioporen geschaffen, die den Ressourcenzugang für künftige Nutzpflanzen erleichtern.
• Mechanische Unterbodenverbesserung: Durch das Auflockern des Unterbodens und das Einmischen von organischem Material wird der physikalische Widerstand verringert und die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit verbessert.

Die Ergebnisse zeigen, dass beide Methoden die Erträge steigern können, insbesondere in Regionen mit verdichteten Böden oder hohem Dürrerisiko. Die Umsetzung stößt jedoch auf Hindernisse, darunter hohe Kosten und rechtliche Unklarheiten in Bezug auf die Verwendung von Kompost in Unterböden.

Zu den wichtigsten politischen Empfehlungen gehören:

• Ausweitung der Unterstützung für den Luzerneanbau aufgrund seiner multifunktionalen Vorteile.
• Entwicklung von Wertschöpfungsketten für innovative Alfalfa-Produkte.
• Verstärkte Zusammenarbeit für einen besseren Wissenstransfer zwischen Forschern und landwirtschaftlichen Praktikern.
• Klärung des rechtlichen Rahmens für Eingriffe in den Unterboden.
• Aufstockung der Forschungsmittel zur weiteren Erforschung von Unterbodenmanagementtechniken unter verschiedenen Bedingungen.

Diese Empfehlungen basieren auf den Ergebnissen von Feldversuchen, Umfragen und Diskussionen mit Landwirtinnen und Landwirten, Beraterinnen und Beratern, Regierungsbeamten und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.