Bei der Planung der Untersuchungen stellt sich die grundlegende Frage, ob natürlich absteigende Fische oder gezielt eingesetzte Versuchsfische genutzt werden sollen und somit ein experimenteller Ansatz erforderlich ist. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile.

Der entscheidende Nachteil einer Beschränkung auf den Fang natürlich absteigender Fische ist das methodische Problem, die Vorschädigungsrate der „abstiegswilligen“ Fische im Oberwasser repräsentativ zu bestimmen. Für vorgeschädigte Tiere kann weder bei Elektrobefischungen noch bei Netzfängen von der gleichen Fangeffizienz wie für gesunde Tiere ausgegangen werden, da sich die Mobilität und Aktivität beider Gruppen mit hoher Wahrscheinlichkeit unterscheidet. Dieser Aspekt kann bei der Berechnung der Schädigungsraten für einen Korridor und den gesamten Standort zu erheblichen Ungenauigkeiten der Daten führen. Bei der Bestimmung der Mortalitätsrate ist dieser Effekt zwar geringer, kann aber ebenfalls zu nicht korrekten Ergebnissen führen. Darüber hinaus ist auch bei nötig. Die Nutzung der hierfür nötigen Kontrollgruppe inklusive der Markierung von Fischen kann als genehmigungspflichtiger Tierversuch gewertet werden, wodurch der Aufwand ebenso hoch ist wie bei der Beantragung der Genehmigung für den experimentellen Ansatz.

Die Abbildung zeigt Vor- und Nachteile der Nutzung natürlich absteigender Fische oder eines experimentellen Ansatzes zur Ermittlung des Mortalitäts- und Schädigungsrisikos. Die Infografik ist Teil des Factsheets "Evaluierung primärer Schädigung von Fischen an Wasserkraftanlagenstandorten".

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