Verbrauchs- und Produktionsmuster – "Degrowth" als Weg zu wirklich nachhaltigem Konsum? - Luncheon

Eine Hauptursache für die global voranschreitende Verschlechterung des Umweltzustands liegt in den nicht nachhaltigen Verbrauchs- und Produktionsmustern, insbesondere in den Industrieländern, aber auch zunehmend in Schwellenländern, die den westlichen Lebensstil einholen. Diese Muster bedingen nicht nur signifikante Umweltauswirkungen, sondern verstärken auch Armut und Ungleichheit.

Bei der Veranstaltung sprach Dr. Sylvia Lorek über die Notwendigkeit, den Ressourcenverbrauch drastisch zu reduzieren. Sie hob hervor, dass der Ansatz „grünen Konsums“, zunehmend grüne bzw. nachhaltige Produkte und Dienstleistungen nachzufragen und in Anspruch zu nehmen, nicht ausreichen wird, um Ressourcennutzung und Umweltauswirkungen in dem Maße zu reduzieren, dass die planetaren Grenzen eingehalten werden. Um das zu erreichen, sprach sie sich für stark nachhaltigen Konsum und den "degrowth"-Diskurs aus. Im Rahmen der Diskussion wurde politischer Wille als wesentlich erachtet, um einerseits anzuerkennen, dass nicht Konsumenten (allein) die Verantwortung für den erforderlichen Wandel trägen können, und andererseits um die Rahmenbedingungen zu schaffen, die Systeminnovation ermöglichen.

Dr. Sylvia Lorek arbeitet seit 1993 als Forscherin und Politikberaterin für nachhaltigen Konsum . Von 1998 bis 1999 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Seit 2000 ist sie beim Sustainable Europe Research Institute (SERI) tätig und ist  Leiterin des SERI Deutschland e.V. Sie arbeitet an Studien und als Beraterin für nationale und internationale Organisationen. Parallel arbeitet sie in enger Zusammenarbeit mit deutschen und internationalen NGO's und Forschungsgemeinschaften, den politischen Prozessen rund um nachhaltigen Konsum folgend.

Das Luncheon fand am Dienstag, den 8. April 2014, um 12:30 Uhr im Ecologic Institut, Pfalzburger Str. 43/44 in Berlin-Wilmersdorf, statt.