Praktische Lösungen zum Aufbau ökologischer Lernjugenddörfer in Israel
- Veranstaltung
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- Ort
- Berlin, Potsdam und Müncheberg, Deutschland
Die Vision, landwirtschaftlich ausgerichtete Jugenddörfer in Israel zu ökologischen Lernjugenddörfen zu machen, brachte vom 13. bis 17. Januar 2013 leitende Vertreter eines israelischen Jugenddorfes sowie des Volcani Institute of Agricultural Research und des Erziehungsministeriums nach Berlin, Potsdam und Müncheberg. Ziel war es, praktische Methoden zur Anwendung im kleinen Maßstab kennen zu lernen. Besprochen wurden beispielsweise die Nutzung landwirtschaftlicher Abfälle zur Gewinnung von Biogas, Grauwasserverwendung, Kompostierungsanwendungen oder Methoden zur Behebung von Geruchsproblemen in Kuh- oder Hühnerställen.
Das Besuchsprogramm vermittelte relevante Ideen, Fachwissen und potentielle Kontakte, die für eine künftige Umsetzung, zunächst in den Jugenddörfern Mikwe Israel oder Meir Shwea, hilfreich sind.
In den israelischen Jugenddörfern leben ca. 250 Jugendliche sowie ein Großteil der Betreuer und ihre Familien. In den landwirtschaftlichen Bereichen, die Ackerland und Viehhaltung umfassen, arbeiten die Jugendlichen als Teil ihrer Schulausbildung mit. Neben der Vision, die Jugenddörfer - auch aus pädagogischen Gründen - zu ökologischen Lernjugenddörfern zu entwickeln, soll das Vorhaben auch als Modellversuch für innovative ökologische Entwicklungen und zukunftsorientiertes Leben in diesen Dorfgemeinschaften dienen.
Das Besuchsprogramm begann mit einführenden Präsentationen im Ecologic Institut zu Biomasse und Bioenergie (Timo Kaphengst, Senior Fellow), Aspekten des Abwassermanagements (Marlene Lange, Fellow), sowie Klima und Landwirtschaft aus EU Perspektive (Sandra Naumann, Senior Fellow). Stephanie Wunder, Senior Fellow, gab als Diskussionsgrundlage einen Überblick zu "Öko"-Jugenddörfern in Deutschland. Die anschliessenden Exkursionen brachten die Teilnehmer mit einer Vielzahl von Gesprächspartnern in wissenschaftlichen Einrichtungen, Institutionen und Betrieben zusammen, die die praktische Anwendung der gewünschten Inhalte vermittelten:
- Tour der ufaFabrik, einem internationalen Zentrum für Kultur und Ökologie inklusive der Besichtigung der dortigen Gründächer, Solaranlagen, des Grauwassersystems, Biofilter- und Kompostanlagen;
- Geführte Besichtigung der Domäne Dahlem, einem Freilandmuseum für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt;
- Präsentationen im Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam (ATB) zu Geruchsreduktion in der Viehhaltung und Biogasproduktion;
- Präsentationen im Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg zu Energiepflanzen und Energiegewinnung sowie integrativem Landschaftsmanagement durch nachhaltige Wasser- und Stoffnutzung;
- Diskussionen zu Phosphor- und Nährstoffkreisläufen im Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), einem internationalen Zentrum für Wasserforschung und Wissenstransfer im Wassersektor;
- Besichtigung des Klärwerks Wassmannsdorf, inklusive der Klärschlammanlagen und Faulbehälter;
- Präsentation und Diskussion bei German Water Partnership (GWP) zu Capacity Building im Wasserbereich
Das Ecologic Institut war mit der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung und Durchführung des Programms betraut, die in enger Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugend-Aliyah stattfand.
Das Besuchsprogramm wurde vom Auswärtigen Amt finanziert.