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Welchen Beitrag leistet die Kernenergie wirklich zum Klimaschutz?

12. Climate Talk
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Welchen Beitrag leistet die Kernenergie wirklich zum Klimaschutz?

Veranstaltung
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Aktive Rolle
Christian Meyer zu Schwabedissen (AREVA NP)
Dr. Eike Schwarz

Die Frage des Ausbaus von Kernenergie hat angesichts der Klimadebatte neue Prominenz erhalten. Ihr wird in wissenschaftlichen wie politischen Szenarien immer wieder eine wichtige Rolle zugemessen. Vor diesem Hintergrund wurde im Climate Talk erörtert, wie groß der Beitrag der Kernenergie im Kampf gegen den Klimawandel wirklich ist, und ob mit Blick auf den internationalen Klimaschutz angesichts bereits bestehender und noch zu entwickelnder Alternativen ein wesentlicher Beitrag durch die Kernenergie angestrebt werden sollte.

Eingeleitet wurde die Diskussion durch drei Impulsreferate: Mycle Schneider (Berater zu Energie- und Nuklearpolitik, Paris) gab einen detaillierten Überblick über Stand und Entwicklungstrends der Kernenergie weltweit. Christian Meyer zu Schwabedissen (AREVA NP) stellte die Zukunftsvision der Areva vor und stellte Ideen zum Beitrag der Kernenergie zum Klimaschutz im Vergleich zu anderen Stromerzeugungsarten dar. Schließlich erörterte Dr. Eike Schwarz (ehemals BMBF und Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen) die Rahmenbedingungen eines Kernenergieausbaus, insbesondere mit Blick auf die Risiken der Kernenergie und die verbleibenden Uranreserven.

In der angeregten Debatte bestand Konsens darüber, dass die Kernenergie allein aus technischer Sicht vermutlich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte. Dies werde aber nur in den Ländern möglich sein, die die entsprechenden politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzten. Ob eine solche Förderung der Kernenergie auch unter ökonomischen, sozialen und sicherheitspolischen Aspekten sinnvoll sei, darüber gingen die Meinungen der Teilnehmer auseinander. Einige Teilnehmer verwiesen insbesondere auf das Unfallrisiko, auf die Ängste vieler Menschen vor der Kernenergie sowie auf die Gefahr der Proliferation. Denn die Prognosen für die zukünftige Nachfrage zeigten, dass zusätzliche Reaktoren hauptsächlich in den Entwicklungsländern gebaut werden würden.

Auf der anderen Seite wurde auf eine ökonomische Bewertung der Kernenergie unter Einschluss aller anderen CO2-freien Alternativen gedrungen. Entscheidend sei hierbei, wie ambitioniert die CO2-Reduktionsziele der Zukunft ausfallen werden, da ein deutlich höherer Zertifikatepreis die Wettbewerbsbedingungen stark zugunsten der nicht-fossilen Erzeugung verändern würde. Die Debatte zeigte, dass verschiedene Länder in der Zukunft vermutlich unterschiedliche Wege einschlagen werden, so dass eine gemeinsame Position zur Kernenergie sowohl innerhalb der EU als auch im Rahmen der UN schwer zu erreichen sein wird.

Nach ausgiebiger Debatte wurden diese und andere Fragen in einem nahe gelegenen Restaurant vertieft.

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veranstaltet von
Aktive Rolle
Christian Meyer zu Schwabedissen (AREVA NP)
Dr. Eike Schwarz
Team
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Sprache
Deutsch
Participants
30
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