Comparative Analysis Report
- Publikation
- Zitiervorschlag
Lago, Manuel und Jennifer Möller-Gulland 2012: Comparative Analysis Report. Ecologic Institut.
Das EPI Water Projekt beurteilt mithilfe eines faktengestürzten Ansatzes die Effektivität und Effizienz ökonomischer Instrumente (EPIs) im Wassermanagement. In diesem Report wurden die Bewertungen der 30 ex-post Fallstudien, die während des Arbeitspakets 3 durchgeführt wurden, synthetisiert und verglichen, um erste Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und Hypothesen darüber aufzustellen, unter welchen Bedingungen EPIs bei der Erreichung umweltrelevanter politischer Ziele förderlich sind.
Diese Vergleichsanalyse zieht Rückschlüsse aus ex-post Bewertungen von Fallstudien aus Zypern, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz, Großbritannien sowie aus Australien, Chile, China, Israel und den USA.
Dabei wurde eine Bandbreite verschiedener EPIs untersucht: Schemata zur Wasserpreisgestaltung (Tarife, Umweltsteuern oder -gebühren, Subventionen für spezielle Produkte oder Arbeitspraktiken, Handelssysteme (handelbare Lizenzen für Wasserförderung oder Umweltbelastung), Kooperationsmechanismen und Finanzinstrumente.
Diese Synthese konnte auch von den fruchtbaren Diskussionen profitieren, die während der ersten EPI-Water Konferenz "Understanding the Application of Economic Policy Instruments in Water Management" zwischen den EPI-Water Konsortiumspartnern stattfand.
Das Ziel dieser Synthese ist es, einen Benchmark für die künftigen Arbeitsergebnisse dieses Projektes zu setzen, die dann auf die in der dritten Phase des Projekts (Arbeitspakte 3, ex-post) und die in der vierten Phase des Projekts (Arbeitspaket 4, ex-ante) entwickelten Bewertungen aufbauen können. Dabei wurden einige Schlüsselaussagen herausgearbeitet, die für die Entwicklung der aktuellen Wasserpolitik richtungsweisend sind.
Als Zusammenfassung der Hauptergebnisse bildet sich ab, dass EPIs nützliche Werkzeuge sind, um den gegenwärtigen Herausforderungen der Wasserpolitik zu begegnen. Dies gilt insbesondere mit Bezug auf:
- Umgang mit Wassermangel, Verbesserung der Belastbarkeit in Hinblick auf Extremereignisse und Klimawandel
- Verbesserung der Wasserverfügbarkeit bei konkurrierenden Einsatzbereichen (durch beispielsweise Wasserhandel)
- Förderung der Effizienzsteigerung in der Bereitstellung und im Einsatz von Wasserdienstleistungen (durch Wasserpreisgestaltung, Subventionen, Bußgelder, etc.)
- Förderung koordinierter und geplanter Maßnahmen, um Wasserproblemen zu begegnen, anstatt kurzfristiger Lösungsansätze, die oft zu größeren Risiken und Ungewissheiten führen (durch Kooperationsverträge, Versicherungen zur Einkommensstabilisierung, Wasserschutz-Fonds, etc.)
- Ausarbeitung von Kooperationsverträgen, um die Vorteile nachhaltiger Wasserwirtschaft gemeinsam zu nutzen (durch PES-Pläne, Vereinbarungen zwischen Verbrauchern, etc.)
- Umkehr der zunehmenden Verschlechterung von Wasserkörpern
- Verminderung und Überwachung der Emissionen aus Punktquellen (durch Ausgleichszahlungen für Wasserverschmutzungen – um die Umsetzung der Wasserqualitätsstandards zu unterstützen; und als Werkzeug zur Abwasserreduktion sowie zur Effizienzsteigerung der technischen Wasseraufbereitung)
- Überwachung diffuser Emissionsquellen (durch angepasste Anreize zur Förderung umweltverträglicher Landwirtschaft und Landnutzungskonzepte sowie die Ausarbeitung eines Kooperationsabkommens zwischen Anbietern und Nutzern)
- Umkehr der zunehmenden Verschlechterung kritischer Wasser-Ökosysteme
- Anreize für eine freiwillige Bereitstellung von Restwassermengen und Maßnahmen zur Flusssanierung von Seiten der Wasserkraft schaffen (durch freiwillige Kooperationen)
- Förderung der Eigenverantwortung von Firmen und Stakeholdern beim Umweltschutz (gemeinsame Regeln für soziale Verantwortung, Schutzfonds, etc.)
Die Ergebnisse dieser Ausarbeitung wurden bei der "Special Session on Managing Water for Green Growth: Economic Incentives and Financing", einer Veranstaltung der OECD als Teil des 6. Weltwasserforums am 13. April 2012 in Marseille präsentiert.
Der Report [pdf, 1.2 MB, Englisch] steht hier zum Download bereit.