Das Phänomen des Rebound Effekts wird derzeit leidenschaftlich diskutiert. Der Rebound Effekt bezeichnet einen Anstieg im Verbrauch, der als unbeabsichtigter Nebeneffekt von Effizienzmaßnahmen (in Technologie oder Politik) auftitt. Dieser Anstieg im Verbrauch ist oft eine Reaktion auf sinkende Kosten, die durch die erhöhte Effizienz bedingt sind. Zum Beispiel macht die Einführung einer Wärmedämmung in Wohnhäusern Wohnen energieeffizienter und die Heizkosten sinken. Das Projekt fasst den aktuellen Stand der Wissenschaft zum Thema Rebound Effekt zusammen und formuliert Gegenmaßnahmen zur Eindämmung des Rebound Effekts. Die Studie steht zum Download bereit.
Die Projektziele sind dreierlei:
- Darstellung des Standes der Wissenschaft zum Thema Rebound Effekt in der EU und anderen Ländern, die Themengebiete betreffen Ressourcen- und Energieeffizienz, Verkehr und Nachhaltige Produktion und Konsumption (direkter, indirekter und economy-wide Rebound Effekt)
- Entwicklung von Vorschlägen, um den Rebound Effekt zu vermeiden oder zu reduzieren;
- Entwicklung von Richtlinien mit klaren Vorschlägen, um den Rebound Effekt zu reduzieren oder eliminieren.
Aussagen aus der Literatur und von verschiedenen Stakeholdern zeigen, dass ein genereller Konsens über die Existenz des Rebound-Effekts vorliegt. Der Effekt kann in vielen Fällen signifikant sein, variiert aber stark in seiner Größe je nach Sektor, Produkt, Service, Ort/Region oder Zeitrahmen. Für das Ausmaß des Rebound Effekts liegen zurzeit nur eine begrenzte Anzahl von empirischen Studien vor, die Ergebnisse modellieren, aber auch durch die Datenverfügbarkeit eingeschränkt sind. Für verschiedene Fallstudien wurden Daten zusammengefasst, z.B. Energieeffizienz (in Haushalten und Unternehmen), Beleuchtung, Privatfahrzeuge, öffentlicher Verkehr und Gebäude.
Als Ergebnis kann zusammengefasst werden, dass für die Erhöhung der Energieeffizienz bei Heizen/Kühlen, PKWs und anderen Energiedienstleistungen der direkte Rebound-Effekt innerhalb der OECD zwischen 10 und 30 % liegt (Greening et al, 2000; Schipper and Grubb, 2000; UKERC, 2007; Sorrell, 2007; Small and van Dender, 2007). Der ökonomie-weite Rebound Effekt für die Verbesserung der Energieeffizienz wird in den analysierten Studien mit circa 10% angegeben und ist damit geringer als der direkte Effekt.
Die Studie untersucht unterschiedliche Instrumente, die dem Rebound Effekt entgegenwirken. Als ein Instrument wird ein Politik-Werkzeugkasten vorgeschlagen, der neben Definitionen, soviel wie möglich Informationen zu den wissenschaftlichen Belegen für den Rebound Effekt und Instrumente zum Entgegenwirken enthält. Weiterhin sollten Maßnahmen gefördert werden, die das Verständnis für den Rebound Effekt erhöhen, z.B. durch Modellierungen des Effekts für verschiedene Aktivitäten. Des Weiteren werden Maßnahmen empfohlen, die fiskalische, technologische und Verhaltensveränderungen kombinieren, so dass die Effizienz intensiviert und der Rebound Effekt begrenzt wird.
Die Studie [pdf, 2.6 MB, Englisch] steht zum Herunterladen zur Verfügung.