Am 31. Mai 2001 drehte sich auf der eintägigen Konferenz in Hamburg alles um den regionalen Klimawandel im Ostseeraum und nachhaltige Entwicklung durch Anpassung. Die Konferenz mit dem Titel "Anpassung an den Klimawandel auf regionaler Ebene" wurde organisiert durch das internationale BALTEX Sekretariat und der Stadt Hamburg, die der Interessengemeinschaft regionaler Entscheidungsträger im Ostseeraum "Baltic Sea States Subregional Cooperation“ (BSSSC)" vorsitzt.
Rund 80 Wissenschaftler, Regionalplaner und Entscheidungsträger und sonstige Akteure aus den Anrainerstaaten der Ostsee nahmen an dem regen Erfahrungs- und Ideenaustausch teil. Nach einem Einstieg zu den wissenschaftlichen Grundlagen aus der Klimaforschung, präsentiert von Prof. Hans von Storch vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht,wurde das Thema Anpassung an den Klimawandel in der Ostseeregion zunächst aus Sicht der Forschung dargestellt. Vor welchen Herausforderungen steht die Raumplanung? Wie kann das Schadenspotenzial gemessen werden? Diese und ähnliche Fragen werden in den Projekten plan B:altic und BalticClimate untersucht, die von Dr. Sonja Deppisch (HafenCity Universität Hamburg) und Sebastian Ebert (Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Hannover) vorgestellt wurden. Neben diesen methodischen Fragen der Anpassung wurde mit den Präsentationen von Klimainformations-Dienstleitungen des Schwedischen Meteorologischen und Hydrologischen Instituts (SMHI), vertreten durch Dr. Carin Nilsson und Dr. Erik Engström, und des Norddeutschen Klimabüros, vertreten durch Dr. Insa Meinke und Prof. Hans von Storch die Bedeutung der Vermittlung von Klimadaten an Akteure betont.
Aus Sicht der Praxis verdeutlichten Fallbeispiele aus Dänemark, Deutschland, Norwegen und Schweden, dass Kommunikation und Beteiligung unterschiedlicher Akteure ein Schlüsselfaktor in der Umsetzung von Klimaanpassung in der Ostseeregion ist. Dr. Grit Martinez, Leiterin des KLIMZUG Projektes "RADOST – Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste" führte durch diese Fallbeispiele und moderierte die abschließende Podiumsdiskussion mit Stefan Herms vom Staatsamt der Stadt Hamburg, Prof. Hans von Storch, Lykke Leonardsen, aus der Stadtverwaltung Kopenhagen, und Ulf Moback, Stadtplaner der Stadt Göteborg. In einer angeregten Diskussion auf dem Podium und im Publikum wurden derzeit noch bestehende Mängel in der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik und Planung identifiziert und zu einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit in der Ostseeregion in diesem Bereich aufgerufen. Mit dem intensiven grenzübergreifenden Austausch von Wissen und Erfahrungen zur Klimaanpassung in der Ostseeregion ist der Konferenz ein erster Schritt in diese Richtung gelungen. „Eine verstärkte Vernetzung von Regionalplanern untereinander und eine verbesserte Kommunikation zwischen der Wissenschaft und den Planern sind machbare Herausforderungen für die Zukunft, ebenso wie das Erkennen von Chancen für die Regionalplanung, die in intelligenten Anpassungsstrategien liegen können“, war daher das Fazit von Dr. Marcus Reckermann vom BALTEX-Sekretariat.
Weiterführende Links:
- Ecologic Institut Event: Arbeitstreffen zur "Regionalen Verfügbarkeit von Klimadaten für politische Entscheidungsträger in den Ostseestaaten"
- Ecologic Institut Projekt: Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste (RADOST)
- 2. RADOST-Jahreskonferenz
- Ecologic Institut Publikation: 1. RADOST Jahresbericht
- Ecologic Institut Publikation: Emerging Climate Change Coastal Adaptation Strategies and Case Studies around/de/4050 the World
- RADOST Projektwebsite
- Konferenzwebsite: Adapting to Climate Change Case Studies from the Baltic Sea Region
- BALTEX Sekretariat
- Baltic Sea States Subregional cooperation (BSSSC)
Stichworte: Klimawandel, Anpassung, regionale Anpassungsstrategien, maritime Wirtschaft, Küstenschutz, Ostseeküste, Klimadaten, Klimamodelle, Wissenstransfer