In ihrer Studie "International Trade Policy in the Context of Climate Change Imperatives" für den Ausschuss für Internationalen Handel des Europäischen Parlaments (INTA) untersuchen Christiane Gerstetter, Michael Mehling und Tanja Srebotnjak das Verhältnis zwischen Handel und Klimawandel. Sie gehen der Frage nach, inwieweit die Handelspolitik zu einer Minderung der Klimaveränderung und zu einer besseren Anpassung an den Klimawandel beitragen kann.
Die Studie analysiert die Rolle der Marktliberalisierung, die Chancen und die Risiken, die sich aus der Umsetzung von kohlenstoffreduzierenden Maßnahmen ergeben, die Anpassung solcher Maßnahmen an den Weltmarkt, sowie die Tarifsenkung für klimafreundliche Technologien. Desweiteren gehen die Autoren auf die geistigen Eigentumsrechte und Patente im Klimabereich ein, denen aktuell eine große Bedeutung zugeordnet wird. Besonders Augenmerk liegt dabei auf der Position von Entwicklungsländern.
Die Wechselwirkungen zwischen der Handelspolitik und dem Klimawandel bleiben ein sehr kontroverses Thema. Ein zunehmender Handelsverkehr verursacht mehr Treibhausgasemissionen. Die wirtschaftliche Produktion nimmt zu, die Produktionsfaktoren ändern sich, die Umsetzung von klimafreundlichen Technologien, Produkten und Dienstleistungen gewinnt an Bedeutung. Die Abhängigkeit des Handels vom Transport führt zum Wachstum der Treibhausgasemissionen. Vor diesem Hintergrund stellt der CO2- Ausstoß eine große Herausforderung für den internationalen Handel dar, die mit komplexen Wechselbeziehungen verbunden ist. Marktliberalisierung kann sowohl zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen als auch zu einer Zunahme führen: Es wird von einer Zunahme in den Entwicklungsländern und eine Reduzierung in den Industrieländern ausgegangen.
In ihrer Studie ziehen die Autoren Schlüsse aus Literatur und Praxis, und leiten daraus Empfehlungen für die politischen Entscheidungsträger in der Europäischen Union ab.
Die Studie ist Teil des Rahmenvertrages Entwicklungspolitik.