Die Debatten hinsichtlich des Nutzens und der Risiken von gentechnisch modifizierten Anbaupflanzen verlaufen äußerst kontrovers. Gleichzeitig sind die Diskussionen von unzulänglichen Informationen und unterschiedlichen Interpretationen der vorliegenden Daten geprägt und deshalb an vielen Stellen irreführend. Zudem konnte bisher nicht klar gezeigt werden, dass Landwirten der Anbau von gentechnisch modifizierten Pflanzen im Vergleich zu herkömmlichen Pflanzen wirtschaftliche Vorteile bringt. Ziel des Projektes war es, die direkten monetären Effekte des Anbaus von gentechnisch modifizierten Pflanzen für die Landwirte und die entsprechenden zugrunde liegenden Faktoren zu analysieren. Der Report steht als Download zur Verfügung.
Neben positiven ökonomischen Effekten für einige Länder gibt es starke regionale Unterschiede. Eine der Haupterkenntnisse des Projektes war es somit, dass es nicht zulässig ist, Rückschlüsse über die Auswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen auf globaler Ebene zu ziehen.
Zahlreiche Untersuchungen über die Auswirkungen des Anbaus von gentechnisch modifizierten Pflanzen auf die Landwirtschaft unterstreichen deren ökonomischen Nutzen, hauptsächlich wegen der erhöhten Erträge und des verringerten Einsatzes von Produktionsmitteln (Schädlingsbekämpfungsmittel, Herbizide etc.). Andere Studien zeigen jedoch langfristig ökonomische Nachteile wie Zunahmen des Einsatzes von Pestiziden und sinkende Erträge.
Zielsetzung des Projektes war eine umfassende Analyse der vorhandenen Daten zur ökonomischen Leistung des Anbaus von gentechnisch modifizierten Pflanzen weltweit. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die direkten Einkommenseffekte für Landwirte gelegt, die gentechnisch modifizierte Sojabohnen, Raps, Mais und Baumwolle anbauen. Zudem wurde die Veränderung der ökonomischen Effekte über Zeit und Raum unter Berücksichtigung geographischer und agronomischer Parameter statistisch betrachtet. Schließlich wurde im Projekt die Qualität der veröffentlichten Daten bewertet, indem Datenlücken und voneinander abweichende Interpretationen analysiert worden sind.
Als Informationsgrundlage für die Analysen wurden Berichte aus Forschungsprojekten, Agrarstatistiken, Berichte von internationalen Organisationen und wissenschaftliche Artikel herangezogen.
Die Europäische Kommisssion (Generaldirektorat Gesundheit und Verbraucherschutz) hat den Report [pdf, 1.7 MB, Englisch] im Internet veröffentlicht.