Guidelines for Climate Service Tools
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Tarpey, J., McGlade, K.; Tröltzsch, J.; Burgos Cuevas, N.; Peña, N.; Zorita Castresana, S.; McCullagh, D.; Strout, J.M.; van der Horst, S.; Boon, E.; Goosen, H.; Staccione, A.; Mysiak, J.; Endendijk, T.; Winter, G.; Rooze, D.; Wright, S.J.; Langendijk, G.; Czachowska, A. (2025). D3.7 Guidelines for climate service tools. Deliverable of Horizon 2020 project REACHOUT.
Das EU-finanzierten REACHOUT-Projekt entwickelte eine umfassende Sammlung von Klimaservice-Tools, um Städte bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Die nun vorliegenden "Guidelines for Climate Service Tools" bieten eine strukturierte Übersicht von über 20 technischen und "weichen" Tools sowie begleitenden Dienstleistungen, die im Triple-A Toolkit zusammengeführt sind – einer webbasierten Plattform zur Unterstützung urbaner Klimaresilienz. Die Tools sind vielfältig einsetzbar: Sie decken sowohl analytische als auch strategische und umsetzungsbezogene Phasen ab und wurden in enger Zusammenarbeit mit sieben europäischen "City Hubs" getestet.
Vielfältige Tools für unterschiedliche Herausforderungen
Das Toolkit beinhaltet technische Anwendungen wie das Pluvial Flood Hazard and Risk Assessment Tool, das urbane Überflutungsrisiken analysiert, sowie FloodAdapt, ein Entscheidungshilfesystem für kombinierte Hochwasserszenarien. Weitere Instrumente, etwa der Climate Resilient City Tool (CRCTool), ermöglichen die Planung und Visualisierung von Maßnahmen wie grüner Infrastruktur oder Hitzereduktion. Neben diesen datengetriebenen Anwendungen stehen auch sogenannte "Soft Tools" zur Verfügung – etwa die Climate Impact Diagrams oder das Climate Storytelling, welche die Sensibilisierung und Beteiligung lokaler Akteure fördern. Drei begleitende Beratungsansätze runden das Portfolio ab und ermöglichen maßgeschneiderte Co-Creation-Prozesse.
Nutzerzentrierung durch Ko-Kreation und Flexibilität
Ein besonderes Merkmal der REACHOUT-Tools ist ihre Praxisnähe: Viele Werkzeuge wurden in enger Abstimmung mit kommunalen Akteuren entwickelt oder weiterentwickelt. Die Flexibilität der Tools zeigt sich auch in ihrer Skalierbarkeit – von gebäudescharfen Analysen bis hin zu regionalen Bewertungen. Dabei wurden bewährte internationale Standards wie die Technology Readiness Levels (TRL) zur Bewertung der Einsatzfähigkeit angewendet. Technisch affine Nutzende können einige der Tools eigenständig nutzen, andere setzen einführende Schulungen oder technische Unterstützung voraus. Die Tools ergänzen sich gegenseitig und ermöglichen integrierte Risikobetrachtungen, z. B. durch die Kombination physischer Gefährdungsanalysen mit sozialer Verwundbarkeit.
Reallabore in sieben europäischen Städten
In Städten wie Mailand, Logroño, Cork oder Athen kamen die Tools praxisnah zum Einsatz. So wurde in Mailand ein umfassendes Modell zur Regenwasserbewirtschaftung entwickelt, das urbane grüne Infrastruktur zur Schadensminderung einbezieht. In Cork unterstützte das Tool FloodAdapt die Entwicklung langfristiger Hochwasserstrategien, während in Logroño und Gdynia Bürger:innen durch Crowdsourcing-Module aktiv in die Gefahrenkartierung eingebunden wurden. Diese Reallabore lieferten nicht nur wertvolle Anwendungsbeispiele, sondern auch Feedback zur Weiterentwicklung der Werkzeuge.
Fazit: Ein Werkzeugkasten für eine klimaresiliente Stadtentwicklung
Die "Guidelines for Climate Service Tools" dokumentieren eine bemerkenswerte Vielfalt praxisorientierter Instrumente für die Klimaanpassung auf kommunaler Ebene. Der Triple-A Toolkit-Ansatz – Analyse, Ambition, Aktion – bietet eine robuste Struktur für die Auswahl und Anwendung der Tools. Dabei geht es nicht nur um die Vermeidung von Risiken, sondern auch um das Erkennen und Nutzen von Chancen. Mit diesem Bericht liefert REACHOUT nicht nur eine technische Anleitung, sondern auch einen praxisnahen Beitrag zur Transformation urbaner Räume im Kontext des Klimawandels.