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Partizipation ist essenziell – zum richtigen Zeitpunkt

© Kassia Rudd

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Partizipation ist essenziell – zum richtigen Zeitpunkt

Gute Beispiele, wie lokale Gruppen darin eingebunden werden können, Ökosysteme wiederherzustellen

Präsentation
Datum
-
Ort
Cascais, Portugal
Vortrag

Anlässlich der 10. Jubiläumsausgabe des European Urban Resilience Forums hielt Doris Knoblauch vom Ecologic Institut zwei Vorträge, in denen sie Ergebnisse aus dem CLEVER Cities Projekt sowie aus dem INTERLACE Projekt vorstellte.

Am 19. Oktober 2023 war Doris Knoblauch, Senior Fellow am Ecologic Institut, Berlin, als Referentin in der Workshop-Session „Ökologische Qualität von Sanierungsmaßnahmen und naturbasierte Lösungen“ zu hören. Diese Session fokussierte auf konkrete Lösungen, die sich in den vergangenen zehn Jahren als resilient erwiesen haben und die Anpassung von Städten an den Klimawandel nachhaltig gestalten. Die Redner:innen untersuchten insbesondere, wie naturbasierte Lösungen und grün-blaue Infrastrukturen in die Planung und Maßnahmen einbezogen wurden, und bewerteten die Leistungsfähigkeit der erprobten Lösungen sowie die Notwendigkeit, ihre Wirkung in größerem Maßstab zu beschleunigen und zu steigern. Mit Blick auf den transformativen Aspekt der Resilienz wurde in den Sitzungen die Rolle der Partizipation beim Upscaling von Lösungen diskutiert. Doris Knoblauch widmete sich in dieser Sitzung insbesondere der Frage, wie die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften in die Mitgestaltung von Sanierungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen zum Aufbau widerstandsfähiger Städte mit gemeinsamer Verantwortung beitragen kann. Als Best-Practice-Beispiel stellte sie die Bürgerplattformen Chemnitz vor, eines von mehr als 250 Good-Practice-Beispielen im Urban Governance Atlas, der im Rahmen des INTERLACE-Projekts entwickelt wurde.

Am 20. Oktober 2023 war Doris Knoblauch Rednerin auf dem Plenarpanel „Scaling Up Nature-Based Solutions: Sind wir bereit, das volle Potenzial der Natur freizusetzen?“. Das Panel befasste sich mit der Frage, ob eine wirksame Bekämpfung der negativen Auswirkungen des Klimawandels eine deutliche Ausweitung naturbasierter Lösungen (NBS) erfordert. Die Diskussion konzentrierte sich vor allem auf die Eckpfeiler, die den Prozess der Ausweitung von NBS untermauern. Standardisierungsprozesse, bahnbrechende Forschung, politische Rahmenbedingungen und die erfolgreiche Umsetzung von NBS-Projekten wurden dabei hervorgehoben. All das trägt zur globalen Ausweitung von NBS-Initiativen bei.

Doris Knoblauch gab Antworten auf die Frage, welche innovativen Governance-Modelle sich bei der Mobilisierung lokaler Gemeinschaften und Interessengruppen zur Beteiligung an naturbasierten Lösungsprojekten in städtischen Gebieten bewährt haben und welche Erkenntnisse aus den Erfahrungen lokaler und regionaler Regierungen bei der Umsetzung dieser Governance-Modelle – die auch von anderen Regionen übernommen werden können –  zu gewinnen sind. Als Beispiele für gute Praktiken stellte sie den Bürgerhaushalt von San Pedro Garza Garcia (Mexiko) vor. Dieser stammt aus dem Urban Governance Atlas und wurde im Rahmen des INTERLACE-Projekts entwickelt. Außerdem präsentierte sie auch gute Beispiele aus dem Projekt CLEVER Cities. Dort erhielten etwa Anwohner:innen in London (UK) eine Schulung zum Kapazitätsaufbau und bildeten ein Community Design Collective (CDC). Darüber hinaus wurde in London (UK) eine Marke „Making Space for Nature“ geschaffen. Dabei zeigte sich, dass sich die Vergabe von kleinen Zuschüssen aufgrund des Engagements der Bewohner:innen bei der Umsetzung „ihrer“ Projekte auszahlt. Diese Beispiele können im CLEVER Regional Solutions Catalogue nachgelesen werden. Dieser ist Teil der CLEVER guidance.

Die 10. Jubiläumsausgabe des European Urban Resilience Forum (EURESFO) bot den Raum und die Zeit, um eine gemeinsame Vision für die Umsetzung eines europäischen resilienten Wandels zu diskutieren. Im Rückblick auf den Weg, der Städte und Regionen in den vergangenen zehn Jahren zu Resilienzforen zusammengeführt hat, resümierten die Teilnehmer über ihre Leistungen und Herausforderungen, verpasste Chancen sowie bewährte Verfahren. Aufbauend auf den EURESFO-Erfahrungen erörterten sie die wichtigsten Möglichkeiten für ein besseres und schnelleres Handeln in der Zukunft.

Partizipation kann viel zum Aufbau widerstandsfähiger Städte beitragen, auch mit einem Gefühl der gemeinsamen Verantwortung – aber das ist kein Automatismus.

Kontakt

Doris Knoblauch
Co-Coordinator Plastics
Coordinator Urban & Spatial Governance
Senior Fellow

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