Achieving Land Degradation Neutrality in Germany
Implementation process and design of a land use change based indicator
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Wunder, Stephanie und Ralph Bodle (2019): Achieving land degradation neutrality in Germany: Implementation process and design of a land use change based indicator. In: Environmental Science & Policy 92 (2019), 46-55. ISSN 1462-9011, https://doi.org/10.1016/j.envsci.2018.09.022.
Nach der Verabschiedung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) im September 2015 verpflichtete sich Deutschland, die SDGs ambitioniert umzusetzen. Dazu gehört auch die Verpflichtung, das SDG 15.3 umzusetzen, das die "Neutralität der Landdegradation" (LDN) bis 2030 erreichen will. Um dies zu erreichen, wurde beschlossen, dass die Nationale Strategie für nachhaltige Entwicklung - der wichtigste strategische Rahmen in Deutschland für die Erreichung der SDGs - bei einer kommenden Überarbeitung einen Indikator für Bodenqualität und Landdegradation enthalten soll.
Um zu untersuchen, wie ein solcher Indikator definiert werden kann und wie die übergeordneten bodenbezogenen SDGs in Deutschland umgesetzt werden können, haben das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium das Forschungsprojekt "Rechtsinstrumente zur Umsetzung der bodenbezogenen UN-Nachhaltigkeitsziele" in Auftrag gegeben. Es lief von Oktober 2015 bis Dezember 2017 und wurde vom Ecologic Institut durchgeführt.
Dieser Artikel fasst die wichtigsten Erkenntnisse dieses Projekts zusammen und beinhaltet zwei wesentliche Aspekte: Erstens stellt er einen konzeptionellen Rahmen für die Umsetzung von LDN auf nationaler Ebene vor, einschließlich eines Vorschlags für notwendige Schritte und Leitfragen. Zweitens wird ein Konzept für einen neuen Indikator zur Überwachung von LDN entwickelt, bei dem Landnutzungskategorien als möglicher Proxy-Indikator zur Unterscheidung der wahrscheinlichen Auswirkungen auf den Boden verwendet werden. Jeder Landnutzungskategorie wird ein bestimmter Bodenwert zugewiesen, der die Gefährdung des Bodens darstellt. Das Konzept baut auf dem Konzept der Hemerobie (Natürlichkeit) in Bezug auf den Boden auf und erweitert es. Wir zeigen auch die wichtigsten Unterschiede zwischen dem vorgeschlagenen Indikatorenkonzept und dem Ansatz des Scientific Conceptual Framework (Science Policy Interface der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung) auf.
Abschließend diskutieren wir die derzeitigen Hindernisse, die Fortschritte auf dem Weg zu einer ehrgeizigeren Bodenschutz- und Flächeninanspruchnahmepolitik in Deutschland behindern, sowie die Möglichkeiten und Notwendigkeiten zur Verbesserung des derzeitigen Rechtsrahmens und seiner Umsetzung.