Auf der Online-Konferenz "Moore II: Wiederherstellung intakter Ökosysteme und nachhaltige Nutzung – wie kann's gehen?" präsentierte Gregory Fuchs am 25. April 2023 ein Policy Paper, das die Notwendigkeit der Wiederherstellung von Süßwasserökosystemen betonte. Die Veranstaltung, die sich auf die Unterstützung der UN-Dekade für Ökosystemwiederherstellung konzentrierte, legte einen besonderen Schwerpunkt auf die Renaturierung von Mooren.

In dem Papier unterstrichen Fuchs, Sandra Naumann und Rebecca Noebel die entscheidende Rolle von Süßwasserökosystemen bei der Bereitstellung essenzieller Ökosystemdienstleistungen wie sauberes Trinkwasser, Nahrung, Rohstoffe, Erholung und Energieerzeugung. Außerdem werden die wichtigsten Bedrohungen für die biologische Vielfalt von Süßwasser durch menschliche Aktivitäten wie Verschmutzung, Wasserentnahme und Lebensraumzerstörung aufgezeigt, die durch den Klimawandel noch verschärft werden.

Die Autor:innen empfehlen, Wiederherstellungsmaßnahmen stärker in NBSAPs und NDCs zu integrieren, eine sektorübergreifende Zusammenarbeit zu fördern und ausreichende Finanzmittel bereitzustellen. Sie betonen auch die Bedeutung der Moorrevitalisierung bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Eine engere Zusammenarbeit und Wissensaustausch zwischen der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen und der UN-Wasserdekade werden zur Stärkung des Engagements für die Umsetzung der SDGs 6 und 14 empfohlen, wobei die Ramsar-Konvention als wichtiger Akteur identifiziert wird.

Obwohl auf internationaler Ebene die Ramsar-Konvention und in der EU die EU-Wasserrahmenrichtlinie und wichtige Instrumente sind, war ihr Erfolg bisher begrenzt. Ambitionierte Pläne wie die EU-Biodiversitätsstrategie 2030, das geplante EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur und der neue Globale Biodiversitätsrahmen zielen darauf ab, zur Wiederherstellung von Süßwasserökosystemen beizutragen, teils mit konkreten Zielen. Darüber hinaus setzt die Süßwasserherausforderung der UN-Wasserdekade das große Ziel, bis 2030 300.000 km Flüsse und 350 Millionen Hektar Feuchtgebiete wiederherzustellen.

Das Policy Paper liefert entscheidende Einblicke in die Wiederherstellung von Süßwasserökosystemen und Moorschutzgebieten und fordert schnelle, wirksame Maßnahmen zum Schutz dieser Ökosysteme vor weiterer Degradierung. Es ist eine wertvolle Ergänzung zur globalen Diskussion über die Wiederherstellung von Ökosystemen.

Zu den weiteren Referenten der Konferenz gehörten Prof. Dr. Vera Luthardt von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und Prof. Dr. Matthias Drösler, Leiter des Moorforschungszentrums an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Luthardt betonte die Bedeutung des Erhalts natürlicher Moore für Flora und Fauna, während Dr. Drösler die Bedeutung des Wasser-Managements bei der Wiederherstellung degradierter Moore für die Klimaneutralität hervorhob. Beide Referenten diskutierten das Potenzial der Revitalisierung von Feuchtgebieten zur Minderung des Klimawandels.

Die Konferenz zielte darauf ab, das Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit der Wiederherstellung von Süßwasserökosystemen und Mooren zu schärfen, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und die Artenvielfalt zu erhalten. Die Präsentationsfolien von Fuchs, Luthardt und Drösler stehen auf der Konferenz-Website als wertvolle Ressource für Interessierte an der Ökosystemwiederherstellung zum Download zur Verfügung.