A Comparative Study of the Effects of the 1872 Storm and Coastal Flood Risk Management in Denmark, Germany, and Sweden
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Hallin, Caroline, Jacobus L.A. Hofstede, Grit Martinez, Jürgen Jensen, Nina Baron, Thorsten Heimann, Aart Kroon, Arne Arns, Björn Almström, Per Sørensen, and Magnus Larson. 2021. "A Comparative Study of the Effects of the 1872 Storm and Coastal Flood Risk Management in Denmark, Germany, and Sweden" Water 13, no. 12: 1697. https://doi.org/10.3390/w13121697
Vom 12. bis 13. November 1872 ereignete sich in der südlichen Ostsee ein extremes Küstenhochwasser. Eine ungewöhnliche Kombination von Winden führte zu einer Sturmflut, die bis zu 3,5 m über dem mittleren Meeresspiegel lag und damit mehr als einen Meter höher war als alle anderen Beobachtungen der letzten 200 Jahre. An der dänischen, deutschen und schwedischen Küste verloren etwa 300 Menschen ihr Leben. Die Folgen des Sturms waren in Dänemark und Deutschland schwerwiegender als in Schweden, mit deutlich größeren Zerstörungen und einer höheren Zahl von Todesopfern. In Dänemark und Deutschland ist der Sturm von 1872 besser dokumentiert und in Erinnerung geblieben und beeinflusst noch immer das lokale und regionale Risikobewusstsein.
Eine vergleichende Studie zeigt, dass die kollektive Erinnerung an den Sturm von 1872 mit dem Hintergrundwissen über Überschwemmungen, dem Schadensausmaß und der Reaktion auf den Sturm zusammenhängt. Hochwassermarken und Deiche helfen bei der Erinnerung an die Ereignisse. Im Allgemeinen ist der Hochwasserschutz an den Küsten in den betroffenen Gebieten in Deutschland am stärksten ausgeprägt, gefolgt von Dänemark, und in Schweden ist er so gut wie nicht vorhanden, was dem Ausmaß der kollektiven Erinnerung an den Sturm von 1872 entspricht. Innerhalb der betroffenen Länder ist das Bewusstsein für Hochwasserrisiken in Verbindung mit der kollektiven Erinnerung an den Sturm lokal unterschiedlich ausgeprägt.
In den betroffenen Ländern ist das Bewusstsein für das Hochwasserrisiko lokal unterschiedlich ausgeprägt und hängt mit der kollektiven Erinnerung an den Sturm zusammen. Auch die wirtschaftliche Abhängigkeit von überschwemmungsgefährdeten Gebieten und Interessenkonflikte mit der Tourismusindustrie haben Einfluss auf Entscheidungen zum Hochwasserschutz. Durch die Anpassung an den Klimawandel und die Umsetzung der EU-Hochwasserrichtlinie werden diese Unterschiede in den Ansätzen des Hochwasserrisikomanagements langsam beseitigt.