Evaluierung und Optimierung von Beratungsmaßnahmen des MELUND für eine gewässer-, boden- und klimaschonende und die Biodiversität fördernde Landwirtschaft in Schleswig-Holstein
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- Zitiervorschlag
Ricarda Miller, Matthias Peter, Juliane Wagner, Rodrigo Vidaurre, Sophie Ittner & Hannes Schritt (2021): Evaluierung und Optimierung von Beratungsmaßnahmen des MELUND für eine gewässer-, boden- und klimaschonende und die Biodiversität fördernde Landwirtschaft in Schleswig-Holstein. Abschlussbericht. März, 2021.
Das Land Schleswig-Holstein setzt bei der Reduzierung negativer Einflüsse der landwirtschaftlichen Produktion auf die Schutzgüter Wasser, Klima, Boden und Biodiversität auf das Prinzip der unterstützenden landwirtschaftlichen Beratung sowie der Freiwilligkeit der Landwirt:innen bei der Teilnahme an den Beratungsangeboten.
Die Arbeitsgemeinschaft Ingenieurbüro Schnittstelle Boden & Ecologic Institut gGmbH wurde 2020 vom Land Schleswig-Holstein beauftragt eine Evaluierung und Optimierung von Beratungsmaßnahmen des MELUND für eine gewässer-, boden- und klimaschonende und die Biodiversität fördernde Landwirtschaft vorzunehmen.
Zielsetzung des Projekts war die Beschreibung, Analyse und Bewertung der Beratungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Schutzgüter Wasser, Klima, Boden und Biodiversität. Dabei sollten Potenziale in den jeweiligen Beratungsangeboten identifiziert werden, wie diese weitere Schutzgüter berücksichtigen können. Die Möglichkeit von Synergien wurden herausgearbeitet.
Der Bericht fasst die wesentlichen Erkenntnisse aus dem Projekt zusammen, bewertet dabei Stärken und Schwächen des Beratungssystems und macht konkrete Vorschläge für die Verbesserung von spezifischen Beratungsmaßnahmen. Beispielhaft werden im Folgenden einige Ergebnisse vorgestellt:
- Die Analyse der Beratungsinhalte über Rundbriefe, Beratungskonzepte und Interviews mit Berater:innen wies auf einen zu geringen Anteil an thematischem Bezug zu ackerbaulichen und grünlandspezifischen Aspekten auf. Wichtige Inhalte mit positiven Auswirkungen auf mehrere Schutzgüter, wie z. B. Begrünungsintensivierung (Zwischenfrüchte und Untersaaten), Fruchtfolgenanpassungen und reduzierte Bodenbearbeitung sollten häufiger thematisiert werden.
- Eine Intensivierung der Beratung in Bezug auf fruchtfolgespezifisches Nachernte- und Begrünungsmanagement würde zusätzlich einen deutlichen Schritt zu höherer Wirkungseffizienz bezüglich des Grundwasserschutzes bilden.
- Die Online-Umfrage unter Landwirt:innen und die Interviews mit Beratungsträgern zeigte, dass das Interesse von Landwirt:innen für Themen wie Bodengesundheit, erweiterte Fruchtfolgen und Zwischenfrüchten stark zunimmt.