Perception of Bottlenecks in the Implementation of the European Water Framework Directive
- Publikation
- Zitiervorschlag
Zingraff-Hamed, A.; Schröter, B.; Schaub, S.; Lepenies, R.; Stein, U.; Hüesker, F.; Meyer, C.; Schleyer, C.; Schmeier, S. and Pusch, M.T. 2020. Perception of bottlenecks in the implementation of the European Water Framework DirectiveWater Alternatives 13(3).
In diesem Artikel untersuchen die Autoren, darunter Ulf Stein vom Ecologic Institut, Hindernisse bei der Umsetzung der
Wasserrahmenrichtlinie aus Governance-Perspektive. Der Mangel an horizontaler, intersektoraler Kommunikation, unzureichenden Landreserven, Personalkapazitäten und mangelnde Finanzierung zeigten sich als die dringendsten Probleme. Zudem erfordert das Zusammenspiel der WRRL mit anderen auf europäischer Ebene geregelten Politikfeldern eine genauere Betrachtung.
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat zum Ziel die Wasserpolitik der Mitgliedsländer der Europäischen Union zu vereinheitlichen und eine Ausrichtung hin zu einer nachhaltigeren Wassernutzung zu stärken. Die WRRL trat im Dezember 2000 in Kraft und hat zum Ziel einen "guten ökologischen Status/Potential" aller Wasserkörper bis zum Jahre 2027 zu erreichen. 20 Jahre nach in Krafttreten der Richtlinie sind jedoch nur geringe Erfolge zu verzeichnen.
Mehrere Studien haben sich bereits mit den vor allem technisch-fachlichen Ursachen für die Nichterreichung der Ziele nach WRRL befasst. In diesem Artikel werden die bislang vorliegenden Studien mit dem Thema von Governance bedingten Engpässen verknüpft. Grundlage dafür ist eine Liste von 24 Hindernissen für die Umsetzung der WRRL. Diese wurde 130 Wissenschaftler*innen und Fachleuten vorgelegt, um sie nach deren empfundener Wichtigkeit zu ordnen. Die folgenden vier Haupthindernisse wurden am häufigsten genannt: ein Mangel an horizontaler, intersektoraler Kommunikation, unzureichende Landreserven, Personalkapazitäten, sowie mangelnde Finanzierung. Zusätzlich zu den 24 zur Auswahl stehenden Hindernissen bemängelten viele der Befragten auch die fehlende politische Bereitschaft zur vollständigen Umsetzung der Richtlinie.
Neben den genannten Ursachen für den mangelnden Erfolg der WRRL bezogen auf deren konkrete Umsetzung, wurden außerdem Konfliktpotentiale mit anderen europäischen Richtlinien hervorgehoben. Diese betreffen hauptsächlich die FFH Richtlinie, die Hochwasserrisikomanagement Richtlinie, die Nitrat-Richtlinie, die Vogelschutzrichtlinie, die der gemeinsamen Agrarpolitik und zwölf weitere Politiken.