Die europäische Green Week 2006 stand unter dem Motto "Biodiversity is life!". Organisiert von der Europäischen Kommission und unter der Beteiligung von ca. 4000 Teilnehmern wurde diskutiert, wie dem voranschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 Einhalt geboten werden kann. Stephanie Schlegel und Rainer Müssner von Ecologic nahmen aktiv an mehreren Sessions teil. Hierzu gehörten unter anderem: "Understanding for management: research, indicators and monitoring"; "Biodiversity on the political decision table"; "The system of international governance and biodiversity" or "Reap what you sow: Agriculture and forestry".
Als eine der größten internationalen Konferenzen zum Thema Umweltpolitik in der EU bot die Green Week die außergewöhnliche Gelegenheit des Erfahrungsaustausches zwischen Politik, Wissenschaft und Forschung, als auch Nichtregierungsorganisationen und Internationalen Organisationen.
Zum Schutz der Biodiversität haben sich die Staats- und Regierungschefs 2001 auf einem Gipfeltreffen darauf geeinigt, den Artenrückgang in der Tier- und Pflanzenwelt in der EU bis 2010 zu stoppen. Dennoch ist noch immer ein stetiger Rückgang der biologischen Vielfalt zu konstatieren und es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Prozesses weltweit.
Das Programm der Green Week 2006 fokussierte daher auf die Politikbereiche und Handlungsfelder, welche für die Erreichung des 2010 Ziels als entscheidend angesehen werden. Aufgebaut um die Themenkomplexe 'Globaler Biodiversitätsschutz', 'Management natürlicher Ressourcen', Raum für Natur' sowie 'Biodiversität und Gesellschaft' gab die Konferenz Raum für konstruktive Debatten und dem Aufzeigen von möglichen Strategien und Handlungsoptionen.
In einigen Sessions wäre es sicher vorteilhaft gewesen mehr Akteure außerhalb der Biodiversitätsszene einzubinden, insbesondere um in den Diskussionen einige Kontrapunkte zu setzen. Mehr Vertreter mit unterschiedlichem Hintergrund (z.B. aus Industrie, Handel , Rohstoffabbau oder Landnutzerorganisationen), die das Ziel des Biodiversitätsschutz gegenüber anderen gesellschaftlichen Zielen (z.B. soziale und ökonomische Ziele wie Arbeitsplatzschaffung und wirtschaftliches Wachstum) gewichtet hätten, wären eine Bereicherung der Green Week gewesen. Derartige Vertreter waren zwar auch präsent, aber dennoch in der absoluten Minderheit.
Nicht zuletzt ist die Green Week natürlich auch eine Möglichkeit neue Partnerschaften und Kooperationen im Bereich der Biodiversitätspolitik anzubahnen oder bestehende zu vertiefen.
Stichworte: Biodiversität, Green Week, Europa, Umwelt
Weiterführende Links:
- Europäische Kommission, Homepage GD Umwelt
- Europäische Kommission, Pressemitteilung 22.Mai 2006: "Kommission schlägt neuen EU-Plan für die Erhaltung der biologischen Vielfalt vor"
- Mitteilung der Kommission (KOM (2006) 216) "Eindämmung des Verlusts der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2010 – und darüber hinaus"