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Arktis-Think-Tanks: Diskussion auf der Arctic Circle Assembly 2018

Herbert Beck, Botschafter Deutschlands in Island, eröffnet das Arktis Think Tank Panel

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© Arktis Think Tank

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Arktis-Think-Tanks: Diskussion auf der Arctic Circle Assembly 2018

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"Die Zusammenarbeit zwischen arktischen und nicht-arktischen Staaten stärken" war Thema eines Treffens von Arktis-Think-Tanks im Rahmen der Arctic Circle Assembly 2018 in Reykjavik (Island). Der Fokus lag auf der Rolle und den Funktionen von Politikinstituten – oder Think-Tanks – in der Durchdringung der besonderen Herausforderungen in der Polarregion und der Beziehungen der dortigen Menschen, Völker und Länder mit dem Rest der Welt. Das Treffen wurde vom Arctic Summer College als einem gemeinsamen Programm vom Ecologic Institut in Berlin und dem Ecologic Institute US in Washington DC (USA) einberufen.

Es wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) gefördert und von Elina Klive vom KAS Nordic Countries Project sowie Herbert Beck, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Island eröffnet. Auf dem Podium waren:

  • Pia Hansson, Institute of International Affairs Iceland (IIA)
  • Kathrin Stephen, Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS Potsdam)
  • Mikkel Runge Olesen, Danish Institute for International Studies (DIIS)
  • Andreas Raspotnik, The Arctic Institute und Fridtjof Nansen Institute (FNI)

R. Andreas Kraemer, Mercator Senior Fellow am Ecologic Institut, moderierte.

Das Podium spiegelte die Unterschiede in der Institutionalisierung und Finanzierung von Arktis Think-Tanks wider. Das Arctic Institute ist der einzige Think-Tank, der sich allein auf die Arktis konzentriert; er ist aber mehr ein Netzwerk von Experten mit Anstellungen in anderen Organisationen. Die anderen Think-Tanks haben Arktis-Programme neben anderen und integrieren teilweise Fragen zur Arktis in der Breite ihrer Arbeit.

Einige der Think-Tanks haben eine Grundförderung oder institutionelle Finanzierung sowie eine Steuerung ihrer Programme durch die jeweilige Regierung, während andere ihre Mittel im Wettbewerb einholen und keine staatliche Steuerung ihrer Arbeit haben. Hier steht die Arktis im internen Wettbewerb mit anderen Programmschwerpunkten.  Einige legen den Fokus auf internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik, während andere Nachhaltigkeit als Kompass für ihre Arbeit nutzen. Einige sind Universitäten angegliedert und stellen die Forschung in den Vordergrund, während andere enger an der Politik und Diplomatie arbeiten und im gemeinnützigen Sinne auch Positionen vertreten. 

In der Diskussion arbeiteten die Teilnehmer einen wichtigen Unterschied in der Beurteilung von Finanzierungsquellen und der Unabhängigkeit von Think-Tanks zwischen Europa und den USA heraus: In den USA wird die Finanzierung durch Spender, Stiftungen und Unternehmen als Garantie der Unabhängigkeit vom Staat und einer kritischen Distanz zum Staat angesehen. Im Gegensatz dazu erzeugt in Europa, wo die meisten Think-Tanks Geschöpfe des Staates sind und/oder ihre institutionelle Förderung über staatliche Programme erhalten, die Finanzierung durch Unternehmen und Unternehmensstiftungen Zweifel an der Unabhängigkeit von Think-Tanks und nährt den Verdacht, dass hier unerlaubt Einfluss ausgeübt wird und Think-Tanks unter der Hand die Interessen ihrer Förderer vertreten. 

Die Vorträge auf dem Podium und die anschließende Diskussion mit dem Publikum arbeiteten die folgenden Eigenschaften, Rollen und Funktionen von Think-Tanks in der Arktis heraus:

  • Think-Tanks können dabei helfen, Wissen für Entscheidungsprogresse zusammenzuführen und Brücken zwischen Wissenschaftsdisziplinen, Politikbereichen, Ländern, Sprach- und Kulturräumen, und Theorie und Praxis zu schlagen.
  • Think-Tanks können unterschiedliche Gemeinschaften zusammenführen und geeignete Reflektions- und Diskussionsräume für neues Denken, ein besseres Verständnis für Herausforderungen in der Arktis und innovative Ideen schaffen.
  • Think-Tanks können erforderlichen Kapazitäten für Analyse sowie Vorausdenken und Folgenabschätzungen bereitstellen, die für strategisches Denken und Politikberatung so notwendig sind.
  • Think-Tanks sind hervorragend geeignet für die Schaffung und den Erhalt von Netzwerken von Experten und Praktikern sowie von Kommunikationskanälen, die unabhängig und parallel zu den Kanälen zwischen Regierungen verlaufen und damit zur Resilienz der Beziehungen in der Arktis beitragen. 

Sie können einen Bootleg-Mitschnitt die Veranstaltung aus der Konserve ansehen.

Kontakt

R. Andreas Kraemer
Founder and Director Emeritus, Ecologic Institute
Visiting Assistant Professor and Adjunct Professor, Duke University
Initiator and Convenor, Arctic Summer College
Finanzierung
Partner
Team
Brendan O'Donnell
Max Gruenig
Dauer
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Politikinstitute, Think Tanks, Arktischer Rat, Arktispolitik
Arktis, Arctic Circle, Nordmeer, Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Europäische Union, EU, Deutschland, DE, Dänemark, DK, Island, Reykjavik
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