Chancen und Herausforderungen des Kohleausstiegs
- Präsentation
- Datum
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- Ort
- Berlin, Deutschland
- Moderation
Ob und wie sich Deutschland den Kohleausstieg leisten kann, war Thema des Vortrags von Prof. Dr. Claudia Kemfert auf einer Veranstaltung, die kurz nach der ersten Sitzung der neuen Kommission für "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" – auch Kohle-Kommission genannt - stattfand. Auf der gemeinsam vom DIW Berlin und der OECD Berlin organisierten Veranstaltung diskutierte Dr. Camilla Bausch vom Ecologic Institut mit Prof. Kemfert und dem Publikum über ein breites Spektrum relevanter Fragen.
Die Debatte befasste sich u.a. mit künftigen wirtschaftlichen Herausforderungen für die Kohle angesichts steigender Emissionshandelspreise und sinkender Kosten für erneuerbaren Strom sowie mit möglichen Herausforderungen, die sich aus einem parallelen Ausstieg aus Kohle und Kernenergie im Hinblick auf die Versorgungssicherheit ergeben. Bei der Diskussion spezifischer Aspekte des Strukturwandels in der Lausitz wurden die Erfahrungen der Vergangenheit, in anderen Regionen und die Reihenfolge der Stilllegung bestimmter Anlagen ebenso thematisiert wie die Frage nach zukünftigen Arbeitsplätzen (kontrovers z.B. in den Bereichen Elektromobilität und Batterien) und notwendiger Infrastrukturinvestitionen.
Die Themen sind von hoher Relevanz, da die deutschen CO2-Emissionen deutlich von den Pfaden abweichen, die nötig wären, um die selbstgesetzten Emissionsminderungsziele zu erreichen. Während der Anteil an erneuerbarem Strom die für 2020 angestrebten 35 Prozent bereits überschritten hat, gibt es noch keine ausreichenden Maßnahmen, um die signifikante Lücke zwischen den tatsächlichen Emissionen und den Reduktions-Zielen zu schließen. Es herrscht aber weitgehende Einigkeit darüber, dass eine Reduktion der Kohleverstromung entscheidend für erfolgreichen Klimaschutz in Deutschland ist. Deshalb hat die Regierung die Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" - von einigen als "Kohlekommission" bezeichnet - ins Leben gerufen, um allgemein akzeptable Lösungen und Zeitpläne für einen Kohleausstieg zu finden.
Die Veranstaltung war Teil der vom DIW organisierten Lunchtime Meeting-Reihe.