Duke University Kurs zu Europäischer Umweltpolitik
- Präsentation
- Datum
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Wintersemester 2012
- Ort
- Berlin, Deutschland
- Vorlesung
Als Teil des Berlin Programms der Duke University (Durham, North Carolina) wird R. Andreas Kraemer auch in diesem Herbst über Europäische Integration und Umweltpolitik unterrichten.
Auf ihrem Weg hin zu ökonomischer Integration hat die Europäische Union bzw. ihre organisatorischen Vorgänger oftmals die Schnittstelle zwischen Marktliberalisierung und Umweltschutzmaßnahmen finden müssen. Umweltpolitik ist ein wichtiges Motiv im Rahmen der Entwicklung der Freihandelszone zur politischen Union. Die EU befindet sich auf einer niedrigeren Integrationsstufe als die Vereinigten Staaten aber einer höheren als die NAFTA und kann daher mit beiden verglichen werden.
Der Kurs behandelt neben der politischen Motivation und den rechtlichen Grundlagen der europäischen Umweltpolitik von ihrem Beginn bis zum heutigen Tag (Vertrag von Rom, Einheitliche Europäische Akte, Verträge von Maastricht, Amsterdam, Nizza und Lissabon) auch die Herausforderungen der EU-Erweiterung. Die EU verfügt über eine einzigartige institutionelle Struktur, die zwischenstaatliche und supranationale Elemente miteinander verbindet und eine Vielzahl an Entscheidungsverfahren bereithält. Der Prozess der Politikformulierung sowie die wichtigsten Instrumente der respektiven Umsetzung einschließlich der Einflussnahme bestimmter Interessensgruppen und der Rolle von hochentwickelten bzw. strukturschwachen Mitliedsstaaten werden ebenfalls thematisiert.
In Bezug auf konkrete Politikinhalte wird der Kurs Schlüsselelemente der Europäischen Umweltpolitik behandeln, wie beispielsweise die EU-Strategie für Nachhaltige Entwicklung und den Cardiff-Prozess. Hierbei werden die Themen europäische Wasserpolitik, Erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz und Abfallwirtschaft, Klimawandel sowie die Integration der Belange des Umweltschutzes in andere Politiken wiederholt aufgegriffen.
Das Seminar zur Umweltpolitik eines vereinigten Europas beachtet zudem die internationale Dimension, u.a. die Diskussion um die internationale Umweltarchitektur und die Reform des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), die Rolle der EU in internationalen Umweltschutzverhandlungen (z.B. Kyoto Protokoll, Zwischenstaatliches Waldforum), in der Welthandelsorganisation und der Transatlantischen Zusammenarbeit sowie den Einfluss europäischer Politiken in anderen Regionen der Erde.
Der Kurs ist interdisziplinär und setzt Schwerpunkte auf zwischenstaatliche und internationale Beziehungen sowie auf die Integration der Belange des Umweltschutzes in andere Politiken. Die Lehrsprache wird anfangs für alle Studierenden Englisch sein. Nach der Hälfte der Zeit wird der Kurs aber mit zunehmenden Deutschkenntnissen der ausländischen Studierenden nach und nach auf Deutsch fortgesetzt werden. Eine Liste der Pflichtlektüre sowie der empfohlenen Literatur wird zur Verfügung gestellt, wobei die Studierenden die notwendigen Materialien zu jeder Veranstaltung vorbereiten und auch die aktuellen Ereignisse in den Medien aufmerksam verfolgen sollten. In einzelnen Sitzungen wird die umweltpolitische Terminologie in deutscher und englischer Sprache erläutert.
Es wird sowohl eine Zwischenprüfung (30% der Note) als auch eine Abschlussprüfung (40% der Note) geben. Zusätzlich werden auch Beiträge innerhalb der Veranstaltungen bewertet (30% der Note). Die Studierenden können dazu aufgefordert werden, mündliche Zusammenfassungen im Seminar zu geben wie auch Fragen zur Lektüre von Themen zu diskutieren, die spätestens eine Woche im Voraus angekündigt werden.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Duke University und zum Berlin Duke Programm.