Jacqueline McGlade, geschäftsführende Direktorin der Europäischen Umweltagentur präsentierte ihre Ideen zum Thema "Green Ways to Growth" auf dem Ecologic/IEEP Dinner Dialog, der am 28. Februar 2005 stattfand. Im Spannungsfeld von Synergien zwischen Wirtschaft und Umwelt auf der einen Seite und dem Appell für eine starke eigenständige Umweltpolitik auf der anderen Seite, diskutierten die Teilnehmer Lösungen für einen "green way to growth".

Jacqueline McGlade eröffnete den Abend mit einem kurzen Referat, in dessen Verlauf sie folgende Punkte ansprach:

• Umweltpolitik wird häufig als Gegensatz zur Wettbewerbsfähigkeit aufgefasst und daher schnell als wettbewerbsschädigend abgestempelt.
• Nachhaltige Entwicklung ist unauflösbar mit unseren Konsummustern, Lebensqualität, Wohlstand und Gesundheit verbunden.
• Wettbewerbfähigkeit und Innovation sind definierende Bedingung für ein nachhaltiges ökonomisches Wachstum. Der gegenwärtige Trend, den Lissabon-Prozess wiederzubeleben, verstärkt die Ausbeutung der Umwelt in ganz Europa. Die Tatsache, dass das Management der natürlichen europäischen Ressourcen wichtig für die Überlebensfähigkeit des europäischen ökonomischen und sozialen Kapitals ist, wird jedoch vernachlässigt.

Jacqueline McGlade ist seit 2003 geschäftsführende Direktorin der Europäischen Umweltagentur; dazu ist sie von ihrem Posten als Professorin im Bereich Umweltinformatik, Fachbereich Mathematik am University College London beurlaubt. Bis 2003 war sie Board member der Umweltagentur von England und Wales, wo sie für die Themseregion, Navigation und Wissenschaft zuständig war. Vorher war sie Direktorin des NERC Centre for Coastal and Marine Sciences, Professorin für Biologie an der Warwick Universität, Direktorin für theoretische Ökologie am Forschungszentrum Jülich und wissenschaftliche Beraterin der Bundesregierung von Kanada. In ihren Forschungen hat sie sich hauptsächlich auf die räumliche und nichtlineare Dynamik von Ökosystemen, unter besonderer Berücksichtigung von Meeresressourcen, Klimawandel und Szenarienentwicklung, konzentriert. In ihrem nicht akademischen Leben ist sie Mutter zweier Töchter, Direktorin einer Software Entwicklungsfirma und hat eine Reihe von Radio- und Fernsehprogrammen geschrieben und präsentiert.

Während der auf das einführende Statement folgenden Diskussion wurden eine Reihe von Themen angesprochen, u.a.:

• die Verwendung von Standards versus marktorientierten Instrumenten zur Regelung der Nachfrage, die Einbeziehung von externen Kosten in Preise und Entscheidungen sowie die Rolle von Umweltsubventionen;
• die Kosten von unterlassenem Handeln im Umweltbereich;
• Wege, Konsummuster zu ändern;
• Die Rolle von Wachstum in Bezug auf den Wert von nachhaltiger Entwicklung;
• Probleme in und die mögliche Rolle der neuen Mitgliedstaaten;
• globale Finanzierung von Umweltaktivitäten.

Download:

CV Jacqueline McGlade [pdf, 12 KB, Englisch]

Weiterführende Links:

• Europäische Umweltagentur
• Ecologic Projekt:Effekte von Umwelttechnologien auf den Arbeitsmarkt
• Ecologic Projekt: European Environmental Economic Activities (3EA)
• Ecologic Projekt: Effekte der ökologischen Steuerreform
• Ecologic Projekt: Aktionsprogramm ''Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster'' für Deutschland
• Ecologic Projekt: Gewerkschaften und nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster