Der Beitrag von privaten Unternehmen und der Geschäftswelt zum Übergang zu einer grünen Wirtschaft wurde oft unterschätzt. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Akteure aus der Wirtschaft übernehmen eine entscheidende Rolle. Sie haben die Möglichkeit den sozio-ökonomischen Kontext zu beeinflussen und zu verändern, und die Umweltqualität zu verbessern. Viele KMU und Akteure aus der Wirtschaft haben innovative Lösungen eingeführt, die großen Einfluss zu unserem Verständnis von "grüner Wirtschaft" hatten. Außerdem entwickelten sie viele wichtige organisatorische, verhaltensmäßige und technische Herangehensweisen an Fragen der Nachhaltigkeit. Trotz dieser Entwicklungen hinkt ein großer Teil der Wirtschaft den "Klassenbesten" hinterher.
Das GreenEcoNet-Konsortium vereint führende europaweite Forschungs-Netzwerke. Ziel ist die Vernetzung von KMU in ganz Europa untereinander, um Erfahrungen, Innovationen und die besten Praxismodelle miteinander zu teilen und die Verbindungen zwischen KMU und der Forschungsgemeinschaft zu stärken. In diesem Kontext schuf der Workshop "Rolle und Herausforderungen von KMU in einer grün(er)en Wirtschaft – Grenzüberschreitendes Networking als eine Möglichkeit für KMU" eine Verbindung zu regionalen Interessenvertretern. Die Veranstaltung wurde von der Effizienz-Agentur NRW (EFA) co-organisiert und konzentrierte sich hauptsächlich auf KMU der Papierindustrie in der Maas-Rhein-Region. Kanzan, ein Papierproduzent in Düren, erklärte sich freundlicherweise bereit, den Workshop auszurichten.
Der eintägige Workshop brachte 22 Teilnehmer aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden zusammen. Während die meisten Teilnehmer aus der Papierindustrie kamen, waren ebenfalls Berater und Wissenschaftler vor Ort, welche regelmäßig mit KMU zusammenarbeiten oder diese beraten. Das Programm beinhaltete Präsentationen von Dr. Werner Rixen (Kazan), Henning H. Sittel (EFA), Karl Hufmann (EFA) and Dr. Martin Hirschnitz-Garbers (Ecologic Institut). Alle Präsentationen konzentrierten sich auf KMU und die grüne Wirtschaft, und genauer gesagt auf die Herausforderungen, welche kleine Betriebe überwinden müssen um grün zu werden und die Vorteile, welche sie von diesem Übergang ernten. Dr. Martin Hirschnitz-Garbers präsentierte ebenfalls die GreenEcoNet-Plattform, welche als One-Stop Shop ("alles aus einer Hand") für KMU gedacht ist, die grüner werden wollen. Die Plattform befindet sich noch im Entstehungsprozess, jedoch stellt sie bereits Erfolgsgeschichten, Werkzeuge, ein Forum und andere Ressourcen bereit, um KMU dabei zu helfen grüner zu werden.
Neben den Präsentationen und den anschließenden Diskussionen arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in 3 Gruppen und diskutierten folgende Punkte:
- Grenzüberschreitender Austausch zwischen KMU
- Ressourceneffizienz in der Papierindustrie
- Die GreenEcoNet-Webplattform für KMU
Die fruchtbaren Diskussionen brachten viel Material für GreenEcoNet. Abschließend fand eine Betriebsführung bei Kazan statt, während alle Schritte des Papierherstellungsprozesses beobachtet werden konnten.
Die Liste der Teilnehmenden und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen stehen als Download bereit.