Criteria for Evaluating Climate Policy Scenarios
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Donat, Lena, Ennid Roberts und Matthias Duwe 2014: Mobilizing and transferring knowledge on post 2012 climate policy implications, D3.4: Criteria for evaluating Climate Policy Scenarios, July 2014, Berlin.
Die internationale Gemeinschaft hat eine Vielzahl von oft komplexen Vorschlägen für das Design eines neuen Klimaabkommens vorgebracht, das auf der 21. Vertragsstaatenkonferenz in Paris in 2015 angenommen werden soll ("2015 Abkommen"). Diese Gestaltungsvorschläge werden derzeit im Rahmen des Arbeitsstrang 1 der "Ad-hoc Working Group on the Durban Platform for Enhanced Action" (ADP) unter der Klimarahmenkonvention verhandelt. Der Bericht bietet eine zweckmäßige Kriterienmatrix um Entscheidungsträgern die Bewertung und den Vergleich verschiedener Vorschläge für das 2015 Abkommen zu erleichtern.
Ausgehend von einer Analyse der Eingaben von Staaten unter dem ADP Arbeitsstrang 1, analysiert der Bericht, in welchem Ausmaß Kriterien, die in der Literatur vorgeschlagen werden, von Staaten aufgegriffen werden. Die Analyse zeigt einen hohen Grad an Übereinstimmun für einige Kriterien aus der Literatur, vor allem für "Ambition", "Beteiligung", "Compliance" und "Gerechtigkeit/Fairness". Andere Kriterien hingegen, wie "systemische Kohärenz", wurden überhaupt nicht in den Eingaben erwähnt. Die Analyse identifizierte weiterhin Kriterien, die nicht in der Literatur erscheinen, jedoch von Staaten häufig aufgegriffen wurden. Dazu gehören "Unterstützung für Vulnerable", "Beständigkeit" oder "Flexibilität". Die Analyse der Eingaben zeigte auch, dass einige Kriterien aus der Literatur anscheinend zu vage und allgemein gefasst sind, und so ein breiter Spektrum von Interpretationen zulassen, die besser in unterschiedlichen Kriterien refletiert wären. Dies betrifft vor allem das Konzept "Gerechtigkeit/Fairness".
Der Bericht schlägt eine neue Kriterienmatrix vor – aufbauend auf Kriterien, welche einerseits weitreichend in den Eingaben von Staaten reflektiert sind, und andererseits präzise und spezifisch genug sind um die Bewertung von Gestaltungsvorschlägen für das 2015 Abkommen zu ermöglichen. Die vorgeschlagene Matrix greift Kriterien auf mit Bezug auf Wirksamkeit für die Umwelt (Ambitionsniveau, Grad der aktiven Teilnahme, Stringenz des MRV-Systems, Stringenz von Compliance- Check und -Durchsetzung), mit Bezug auf Gerechtigkeit (Differenzierung nach historischer Verantwortung, Differenzierung nach sich entwickelnder Verantwortung, Differenzierung nach Kapazitäten und Bedürfnissen, Unterstützung für die Vulnerablen) und andere Kriterien (institutionelle Durchführbarkeit, Beständigkeit, Flexibilität, Kostenwirksamkeit).
Die Anwendung dieser Matrix auf Gestaltungsoptionen kann Entscheidungsträger dabei unterstützen, die Merkmale des Vorschlags mit ihrem bevorzugtem Verhandlungsergebnis zu vergleichen, sowie Gemeinsamkeiten mit anderen Staaten zu entdecken.
Der Bericht ist Teil des Projektes "Auswirkungen von post-2012 Klimapolitik: Wissen mobilisieren und teilen (POLIMP)".