Für die Erfolgsmessung von ressourcenpolitischen Maßnahmen und die Kommunikation der Zielerreichung sind Indikatoren essentiell. Das Projekt Weiterentwicklung von Material- und Rohstoffinputindikatoren- Methodendiskussion und Ansätze widerspruchsfreier Datensätze hat zur Aufgabe vorhandene Indikatoren und die ihnen zugrundeliegenden Methoden bezüglich ihres Weiterentwicklungsbedarfs zu untersuchen und Vorschläge zur Harmonisierung zu erarbeiten. Ecologic Institut koordiniert das Projekt, führt Experteninterviews und –workshops durch und ist federführend in der Erstellung eines Konzepts für die Methodenweiterentwicklung.
Hintergrund
Die erfolgreiche Umsetzung von Ressourcenpolitik erfordert konsistente und aussagekräftige Indikatoren. Darauf wird sowohl im "Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa" der Europäischen Kommission vom September 2011 und im deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) vom Februar 2012 hingewiesen. Aber auch im Zusammenhang mit internationalen Diskussionen rund um eine "Green Economy" als neuem Entwicklungspfad werden umfassende und robuste Indikatoren für den Materialverbrauch immer wichtiger.
Obwohl die Entwicklung aussagekräftiger Indikatoren zur Ressourcennutzung besonders in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht hat, sind bestehende Indikatoren und die zu ihrer Berechnung verwendeten Ansätze und Methoden jedoch teilweise widersprüchlich und inkonsistent. Daher besteht noch weiterer Verbesserungsbedarf, um Verzerrungen in der Messung der Ressourcennutzung und dementsprechendes Potenzial zu falschen politischen und makroökonomischen Entscheidungen zu reduzieren.
Zielsetzung des Projektes
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es die Bundesregierung bei der Weiterentwicklung von Indikatoren der Rohstoffnutzung und Ressourceneffizienz zu unterstützen. Dieses Ziel ist in Zusammenhang mit dem Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa und ProgRess zu verstehen. Beide zielen darauf ab, die Ressourceneffizienz in Produktion und Konsum zu steigern. Für die Erfolgsmessung und die Kommunikation der Zielerreichung sind Indikatoren essentiell. Die Ziele dieses Forschungsprojektes sind:
- Die Förderung der Methodenharmonisierung durch verstärkten Austausch zwischen Wissenschaft und amtlicher Statistik.
- Die Untersuchung der vorhandenen Indikatoren und der ihnen zugrundeliegenden Methoden auf ihren Weiterentwicklungsbedarf.
- Die Harmonisierung der vorhandenen Datengrundlagen und dadurch die Verringerung der vorhandenen datenbedingten Inkonsistenzen zwischen den einzelnen Rohstoff-inputmetriken.
Vorgehensweise
Um die vorgenannten Ziele zu erreichen, wird folgende Vorgehensweise umgesetzt:
- Aufbereitung der aktuellen Diskussion zu Materialinputindikatoren und zugrunde-liegenden methodischen Ansätzen sowie Erarbeitung einer Übersicht zu den existierenden Datenquellen
- Identifikation methodischer Fragen und Inkompatibilitäten zwischen Indikatoren sowie bestehender Datenlücken bzw. mangelnder Vernetzbarkeit existierender Datenquellen. Hierzu werden sowohl Literaturrecherche als auch Interviews mit ExpertInnen aus amtlicher Statistik, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft durchgeführt.
- Erarbeitung konkreter Vorschläge zu Ansätzen zur methodischen Weiterentwicklung und Harmonisierung der existierenden Datengrundlagen. Zu diesem Zweck werden drei Workshops mit ExpertInnen aus amtlicher Statistik, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft durchgeführt.
- Erstellung eines Konzepts zur weiteren Ausgestaltung des wissenschaftlichen Austauschs und der Umsetzung der erarbeiteten Ansätze.
Arbeitspakete
Arbeitspaket 1: Hintergrundrecherchen, Aufbereitungen der aktuellen Diskussion
Überblick wissenschaftlicher Diskussion verschiedener Ansätze, methodischer Gemeinsamkeiten und Unterschiede; Evaluierung von Verfügbarkeit und Qualität der notwendigen Daten.
Arbeitspaket 2: Wissenschaftlicher Austausch und Diskussionsprozess zur Weiterentwicklung der Indikatoren. Workshops zur Erfassung von Gründen für unterschiedliche Akzeptanzniveaus der verschiedenen Indikatoren, Erarbeitung methodischer Ansätze für die Weiterentwicklung der Indikatoren und Diskussion der Harmonisierung der Datengrundlagen.
Arbeitspaket 3: Konzept zur Umsetzung einer Methodenweiterentwicklung. Ermittlung von Ansätzen zur Harmonisierung der Datenerfordernisse und notwendiger Rahmenbedingungen zu ihrer Umsetzung. Erstellung eines Konzepts für die weitere Ausgestaltung der Kommunikationsprozesse und der Umsetzung der Ansätze.