Bodenlose Zukunft? - Global Soil Week 2013
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- Ort
- Berlin, Deutschland
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Franziska Wolff (Öko-Institut)
Jährlich werden ca. 24 Milliarden Tonnen Boden vernichtet. Unter dem Motto "Bodenlose Zukunft?" diskutierten internationale Akteure aus den Bereichen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik auf der diesjährigen Global Soil Week in Berlin (27. bis 31.Oktober) politische Lösungsansätze zum Bodenschutz und zur nachhaltigen Landwirtschaft. Die drei großen Themen dabei waren: 1) Die Wechselwirkungen von Böden verstehen, 2) Wechselwirkungen handhaben und 3) Nachhaltige Wege zum gesellschaftlichen Wandel gestalten. Das Ecologic Institut organisierte auf dieser Konferenz zwei Dialogveranstaltungen und wirkte an einem Workshop mit. Die Präsentationen stehen zum Download zur Verfügung.
Am ersten Tag der Konferenz veranstaltete das Ecologic Institut in Kooperation mit CCRI, JRC und IASS einen Dialog zum Thema „Management von Bodenkohlenstoff zur Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Produktivität". Die Präsentationen beleuchteten das aktuelle Verständnis von bewährten Praktiken zum Management von Bodenkohlenstoff mit dem Ziel die landwirtschaftliche Produktivität zu erhalten. Dabei lag der Schwerpunkt auf gegenwärtigen (sozio-ökonomischen und Verhaltensbedingten) Hindernissen, innovativen Finanzierungsinstrumenten, der europäischen und globalen Politik und deren Beitrag zu einem effektives Bodenkohlenstoffmanagement. Die anschließende World-Café-Diskussion ermöglichte den Dialog zwischen den unterschiedlichen Akteuren. Die Teilnehmer identifizierten und diskutierten Möglichkeiten zur Integration von Bodenkohlenstoff in a) den Bereichen Pflanzenbau und Bodenbearbeitung als auch b) die gegenwärtige Politik.
Sandra Naumann, Senior Fellow am Ecologic Institut, begrüßte die Teilnehmer und Ana Frelih-Larsen, ebenfalls Senior Fellow am Ecologic Institut, hielt einen Vortrag zum Thema "Europäische Politik - Ein Beitrag zum effektiven Bodenmanagement?". Das FP7-Projekt Nachhaltige und klimafreundliche Bodenbewirtschaftung (SmartSOIL), in welchem das Ecologic Institut als Partner beteiligt ist, trug maßgeblich zur Strukturierung dieser Dialogveranstaltung bei.
Das Ecologic Institut organisierte zudem in Zusammenarbeit mit ZALF, ICRISAT, IAEA/FAO und IASS - eine weitere Dialogveranstaltung. Unter dem Titel "Integrierte Governance-Ansätze für Energiesicherheit und nachhaltige Landnutzung", ging es darum einen Wissensaustausch zwischen verschiedenen Interessensgruppen zur nachhaltigen Landnutzung im Kontext der Energiewende zu ermöglichen. Dabei wurden verschiedene transdisziplinäre Möglichkeiten zur Operationalisierung integrierter Governance-Ansätze im Bereich Landnutzung identifiziert, wie bspw. Modellierungsverfahren oder Techniken zur Unterstützung politischer Entscheidungsprozesse. Die Möglichkeiten und Grenzen der internationalen Politik in Hinsicht auf eine nachhaltige Landnutzung wurden ebenfalls beleuchtet. Senior Fellow Stephanie Wunder referierte zusammen mit Franziska Wolff vom Öko-Insitut zum Thema "Perspektiven globaler Governance für eine nachhaltige Landnutzung: 'Blind spots' und 'windows of opportunity'".
Am letzten Tag der Konferenz organisierte das Ecologic Institut gemeinsam mit der Europäischen Kommission, IASS, dem UNCCD-Sekretariat und dem Umweltbundesamt einen Workshop zur zukünftigen Planung und Koordination von globaler Governance für eine nachhaltige Land- und Bodennutzung. Infolge der Mitarbeit des Ecologic Instituts am GLOBALANDS Projekt, führte das Ecologic Institut die Diskussion zu Chancen und Herausforderungen verschiedener internationaler politischen Mechanismen und die Rolle von globaler Governance zur räumlichen Ausweitung nachhaltiger Landnutzung und Bodenbewirtschaftung.