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Projekt
Straftaten im Zusammenhang mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten können nicht länger als aufkommendes Phänomen betrachtet werden, sondern stellen inzwischen eine ernsthafte Bedrohung der Artenvielfalt und der nachhaltigen Entwicklung dar. Allein in der Zeit zwischen 2010 und 2012 beispielsweise wurden 100.000 Elefanten in Afrika wegen des Elfenbeins getötet. Die EU ist sowohl einer der wichtigsten Märkte für illegale Erzeugnisse aus wildlebenden Tier- und Pflanzenarten als auch ein wichtiger Akteur im Kampf gegen Straftaten im Zusammenhang mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten. Im Auftrag des Europäischen Parlaments koordinierte das Ecologic Institut eine Studie zu Straftaten im Zusammenhang mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten. Weitere Partner waren das Institute for European Environmental Policy (IEEP), das Institute for Environmental Studies (IVM), die Universität South Wales (Jennifer Maher), Ragnild Sollund von der Universität Oslo, Teresa Fajardo del Castillo von der Universität Granada und Tanya Wyatt von der Universität Northumbria.
Das Ecologic Institut erstellte gemeinsam mit anderen Instituten eine Überblicksstudie zu Artenschutz-Kriminalität in Europa. Grundlage dafür waren u. a. detaillierte Analysen zu fünf EU-Mitgliedstaaten. Ecologic Institut erstellte die Studie zur Situation in Deutschland. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Deutschland kein Hauptziel für illegal gehandelte Wildtier- und Pflanzenprodukte ist. Allerdings ist Deutschland ein wichtiges Ziel für lebende Tiere wie beispielsweise Reptilien, sowie ein wichtiges Transitland für Elfenbein und andere illegal gehandelte Tierprodukte aus West- und Zentralafrika mit Ost- und Süd-Ost-Asien als Hauptziel. Die Studien wurden im Auftrag des Europäischen Parlaments durchgeführt und stehen zum Download zur Verfügung.
Chinesischen Behörden zufolge wurde das Corona-Virus auf einem Tiermarkt in Wuhan von wildlebenden Tieren auf den Menschen übertragen. Höchstwahrscheinlich gehen auch Ebola und Aids auf eine Übertragung durch wildlebende Tieren zurück. Neben der ernsthaften Bedrohung der Artenvielfalt und der nachhaltigen Entwicklung stellt die Gefahr für die menschliche Gesundheit somit einen zusätzlichen Grund dar, die Anstrengungen zur Bekämpfung des illegalen Handels und sonstiger Straftaten im Zusammenhang mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten zu verstärken. Über die letzten Jahre hat das Ecologic Institut mehrere Studien zu Umwelt-Compliance und Umweltstrafrecht mit Bezügen zur Artenschutzkriminalität veröffentlicht. Die umfassendste Studie zur Artenschutzkriminalität wurde dem Ausschuss für Umweltfragen, Öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments im April 2016 in Brüssel vorgestellt.