Um den Anforderungen der Emissionshandels-Richtlinie der Europäischen Union zu entsprechen, müssen die Mitgliedstaaten unter großem zeitlichen Druck die sog. nationalen Allokationspläne erstellen, welche festlegen, wie viele Emissions-Zertifikate zugeteilt werden sollen und diese zu vergeben sind. Hierzu bedarf es u.a. einer Datenerhebung, durch welche historische CO2-Emissionen anlagenscharf Betreibern zugeordnet werden.
Bei dieser komplexen Aufgabe, welche die Kooperation von Bund, Ländern und Industrie voraussetzt, unterstützt Ecologic das Bundesumweltministerium als Projektsteuerer.
Nach kontroverser Debatte haben sich der Europäische Rat und das Europäische Parlament im Sommer 2003 auf die Emissionshandels-Richtlinie (EH-RL) geeinigt. Über die Richtlinie sollen effiziente Anreize für Klimaschutzmaßnahmen der Industrie gesetzt werden. Die Richtlinie betrifft dabei knapp die Hälfte der europäischen CO2-Emissionen.
Mit der EH-RL kommt ein zeitlich wie inhaltlich hoch ambitioniertes Vorhaben auf die Mitgliedstaaten zu. So soll die 1. Handels-Phase (Pilot-Phase) bereits am 1. Januar 2005 starten. Die 2. Phase des europäischen Emissions-Handels ist dann zeitlich deckungsgleich mit der ersten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls (2008-2012).
Um die erste innereuropäische Handelsphase vorzubereiten, müssen die Mitgliedstaaten bis zum 31. März 2004 die genannten nationalen Allokationspläne bei der EU-Kommission notifizieren. Hierfür erforderlich ist nicht nur die Erstellung eines inhaltlichen Konzepts, sondern als Grundlage auch die genannte umfangreiche Erfassung historischer Daten. Da in Deutschland eine entsprechende umfassende Datenbasis noch nicht besteht, müssen die erforderlichen Daten in kurzer Zeit und in der notwendigen Qualität unter Einbindung vieler Parteien mit gegenläufigen Interessen ermittelt werden, wobei Ecologic als Projektsteuerer unterstützend mitwirkt.